Tod

Im nigerianischen Bundesstaat Ondo sterben doppelt so viele Menschen an Lassafieber wie am Coronavirus. Dennoch sind Gesundheitsprojekte dazu selten und unterfinanziert.
Unheilbar Kranke zu betreuen, ist im globalen Süden besonders schwer, unter anderem, weil es an Medikamenten fehlt. ­Gemeindenahe Unterstützung könnte  helfen – auch im Norden.
Das Volk der Toraja im Süden der indonesischen Insel Sulawesi ist für seine aufwendigen Totenrituale bekannt. Dazu gehört auch, regelmäßig Leichname von toten Verwandten auszugraben und zu pflegen.
Sterben gehört zum Leben – das wissen vor allem die Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich damit zu tun haben. Vier Männer und Frauen aus Benin, Brasilien, El Salvador und dem Jemen erzählen, wie sie Verstorbenen zu einer würdigen Bestattung verhelfen und trauernde Angehörige unterstützen.
Weil viele öffentliche Friedhöfe in Südafrika als unsicher und ungepflegt gelten, boomen seit einiger Zeit Luxusfriedhöfe. Wer das nötige Geld hat oder einen Kredit aufnimmt, leistet sich eine Ruhestätte in einem Gedenkpark. Dieser Trend sorgt aber auch für Kritik. 
Im christlichen Süden Nigerias können Bestattungsfeiern tagelang dauern und Familien in Schulden stürzen. Die Kritik daran wird lauter, auch in den Kirchen, doch Verfechter der Tradition kümmert das wenig.
In der modernen Welt sterben die meisten Menschen im Krankenhaus – zunehmend auch in Entwicklungsländern. 
Die neue Haltung zum Tod ist auch eine Folge von Errungenschaften wie der höheren Lebenserwartung.
Corona hat in reichen Ländern viele gezwungen, sich erstmals ernsthaft mit der Aussicht auf den Tod zu beschäftigen. In vielen Ländern des globalen Südens ist das Sterben viel stärker Teil des Alltags als bei uns. Auch wie Menschen Abschied von Verstorbenen nehmen, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich – mancherorts mit pompösen Feiern, andernorts still und im kleinen Kreis.
Der Verfall und die Kunst – diese beiden Themen durchziehen den Roman von Edem Awumey, der wie sein Protagonist aus Togo stammt und in Kanada lebt. Das größte Thema jedoch ist die Erinnerung. 
In dem Roman über die Revolution in Ägypten ist der Tod allgegenwärtig. Omar Robert Hamilton verbindet minutiös recherchierte Fakten und Erlebnisse mit der Geschichte zweier Liebender.
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