Erst kam der Tsunami, dann die Spendenflut. Ein Film über die Spätfolgen der Nothilfe zeigt: Heute gehören die Ärmsten in Sri Lanka noch immer zu den Verlierern.
Das Spendenaufkommen nach der Flutkatastrophe in Südasien war enorm: Allein in der Schweiz erzielte die Sammelaktion der Glückskette mit über 227 Millionen Franken ein Rekordergebnis. Die Hilfsorganisationen versprachen, die Spenden gut einzusetzen: "Wir bauen nicht nur auf, was vorher war, sondern werden die Lebensbedingungen der armen Küstenbewohner verbessern", hieß es damals.
Die beiden Filmemacher Gabriela Neuhaus und Angelo Scudeletti haben in Sri Lanka recherchiert, wie dieses Versprechen eingelöst wurde. Weil die Regierung nach dem Tsunami eine 200 Meter breite Sperrzone einrichtete, in der keine Wohnhäuser gebaut werden durften, konnten viele Opfer nicht an ihrem alten Wohnort bleiben: Rund 70.000 Menschen mussten ins Landesinnere umsiedeln, in Dörfer, die von Hilfsorganisationen aufgebaut wurden.
Der Film zeigt, wie dort viele Bewohner bis heute um ihre Existenz kämpfen, vor allem die Fischer haben es weitab von der Küste schwer eine neue Existenz aufzubauen. Die srilankische Regierung hingegen erntet die Früchte ihrer Umsiedlungspolitik: Zehn Jahre nach dem Tsunami schießen überall in der ehemaligen Pufferzone Tourismus-Resorts der Luxusklasse aus dem Boden.
Zu sehen ist „Buffer Zone“ am 27. November um 20.05 Uhr auf SRF 1 und am 16. Dezember um 22.15 Uhr auf 3sat. Am 14. Dezember wird der Film im Züricher Kino RiffRaff gezeigt.
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