Kerstin Bertow
Ist genug für alle da?
Welternährung zwischen Hunger und Überfluss
„Brot für die Welt“-Analyse 23,
Stuttgart 2011, 32 Seiten,
www.brot-fuer-die-welt.de
Zur Zeit ist mehr als genug Nahrung für alle Menschen vorhanden, obwohl mehr als eine Milliarde hungern: Seit den 1960er Jahren hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt, aber heute stehen pro Kopf mehr Kalorien zur Verfügung als damals, auch in den Entwicklungsländern. Ob auch in Zukunft genug für alle erzeugt wird, ist schwer zu beantworten, heißt es in der neuen Studie von „Brot für die Welt“. Sie fasst den Stand der Debatte verständlich zusammen. Die Autorin fordert, sowohl die landwirtschaftliche Produktion zu steigern als auch marginalisierten Gruppen Zugang zur vorhandenen Nahrung zu geben. Kleinbäuerliche Betriebe zu fördern diene beiden Zielen; zusätzlich seien soziale Sicherungsnetze nötig. Laut der Studie muss die Intensivierung der Landwirtschaft ökologisch angepasst geschehen, zumal angesichts des Klimawandels. Die Produktion von Agrartreibstoffen bewertet die Autorin sehr kritisch und betont, Entwicklungsländer müssten die Möglichkeit haben, den Import von Agrarprodukten zum Schutz ihres Binnenmarktes einzuschränken.
Bernd Ludermann
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