"Buen Vivir" - ein globales Modell?

Wenn es um alternative Entwicklungsmodelle geht, fällt schnell das Stichwort „Buen vivir“ – das „gute Leben“. Das Konzept stammt aus der indigenen Tradition Lateinamerikas und meint eine Weltanschauung, die auf Harmonie mit der Natur, Solidarität und Ergänzung zwischen Einzelnen und Gemeinschaften basiert. In Ecuador und Bolivien genießt es Verfassungsrang. Doch inwieweit findet es Eingang in die Wirtschaftspolitik der beiden Andenländer? Und taugt es auch als globales Modell?

Solchen Fragen widmet sich der Ökonom Alberto Acosta in diesem Sammelband. Der Umweltaktivist und Ex-Minister für Energie und Bergbau von Ecuador erklärt, welches Potenzial das Konzept hat und wo sich damit an westliche Vorstellungen von nachhaltigen Lebensweisen anknüpfen lässt. Ein eigenes Kapitel widmet er den Risiken und Gefahren, denen das „gute Leben“ ausgesetzt ist.

Dabei geht er hart mit seinem früheren Chef Rafael Correa und dessen bolivianischem Amtskollegen Evo Morales ins Gericht: Sie missbrauchten es als Etikett sogar für große Bergbau- und Infrastrukturprojekte; damit gerate es zu einem reinen „Marketingprodukt“. Acosta fasst die zentralen Aspekte und Streitpunkte des „buen vivir“ gut lesbar zusammen und bietet eine gute Einführung in das Modell.

 

 

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