Lilli Breininger und Michael Reckordt (Hg.)
Rohstoffrausch. Die Auswirkungen von Bergbau in den Philippinen
Philippinenbüro, Essen 2011,
150 Seiten, 9,90 Euro
Dieser Sammelband zeichnet ein facettenreiches Bild des Bergbaus auf den Philippinen. Der südostasiatische Inselstaat besitzt die drittgrößten Goldreserven und die viertgrößten Kupferlager der Welt, doch der Bergbau trägt nur wenig zum Sozialprodukt oder zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Trotz staatlicher Förderung haben internationale Konzerne lange kaum investiert. Das liegt unter anderem an Rechtsunsicherheit, Terror-Gefahren und der Weltfinanzkrise seit 2008. Auch lokale Proteste – vor allem gegen große Tagebaue, die die Umwelt schädigen und die Lebensgrundlage der örtlichen Bevölkerung untergraben – haben off enbar dazu beigetragen. Mario Maderazo, der die Minenkampagne eines Netzwerks aus rund 300 philippinischen Organisationen und dem deutschen Hilfswerk Misereor koordiniert, schildert, wie diese Kampagne eine Reihe von Lokalregierunge veranlasst hat, den Bergbau einzuschränken. Proteste gegen den Bergbau sind allerdings gefährlich: Unter den über 1200 Opfern politischer Morde seit 2001 sind eine Reihe Umwelt-Aktivisten. Weitere Beiträge befassen sich mit internationalen Initiativen, Konzerne zur Beachtung der Menschenrechte zu bewegen, und mit Europas Rohstoff politik. Der Band macht die Probleme des Bergbaus exemplarisch deutlich. (bl)
Rohstoffrausch
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