Trostpreis für Jens Spahn

Reife Leistung
Nachdem es mit dem CDU-Vorsitz nicht geklappt hat, hat die AfD Jens Spahn nun ehrenhalber zur „Mutter aller Probleme, die es nicht gibt,“ ernannt.

In seiner Laudatio sagte AfD-Fraktionschef Alexander Gauland, Spahn habe die Deutschen daran erinnert, dass sie noch größere Sorgen haben als zu hohe Mieten, zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft, Dieselfahrverbote und ein schlechtes Fernsehprogramm. Vorbildlich habe er alle Umfragen ignoriert, nach denen die Bürger die Zuwanderung gar nicht als dringlichstes Problem sehen. Spahns Verdienst sei es, auf solche Fakten zu pfeifen und die Aufmerksamkeit auf die Gefahren gelenkt zu haben, die dem deutschen Volk vom UN-Mi­grationspakt drohen. Gauland: „Spahn hat derart virtuos auf der ausländerfeindlichen Klaviatur gespielt, dass es eine Lust ist – und sei es, um sich persönlich zu profilieren.“

"Es wird ja wohl erlaubt sein, Panik zu schüren"

Auf die Frage, ob er die AfD-Auszeichnung annimmt, schiebt der CDU-Politiker selbstbewusst sein viereckiges Kinn vor: „Natürlich. Wer, wenn nicht ich, hätte diesen Titel verdient? Außer ein paar Nazis und dem österreichischen Bundeskanzler war ich doch der Erste, der auf diesen Skandal hingewiesen hat: Die Vereinten Nationen identifizieren ein globales Problem und wollen es mit dem Pakt nun auf internationaler Ebene bearbeiten. Hallo? Vielleicht sind nicht alle Deutschen einverstanden, unter der Knute einer undurchsichtigen UN-Bürokratie zu leben?“

Kritik an seiner Haltung weist Spahn zurück und macht inhaltliche Einwände gegen den Pakt geltend. Migration werde darin einseitig konstruktiv als politische Aufgabe dargestellt, um die man sich kümmern müsse. Spahn: „Es wird in einem souveränen Deutschland ja noch erlaubt sein, Panik zu schüren und den Leuten Angst vor Zuwanderung und Überfremdung zu machen. Nichts anderes habe ich getan.“

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