Ganz normale Ausbeutung

China im Kongo
Forscher haben untersucht, welche Folgen es hat, wenn chinesische Firmen beim Abbau von Rohstoffen im Kongo mitmischen. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

Das Milliardengeschäft mit China sollte das Herz Afrikas entwickeln: Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo überließ 2008 chinesischen Firmen Abbaurechte für große Kupfer- und Kobaltvorkommen. Im Gegenzug sollten chinesische Investoren den Bergbau wieder in Gang bringen und darüber hinaus Infrastruktur wie Straßen und Stromleitungen bauen, die die Bevölkerung und die Wirtschaft des Landes dringend brauchen.

Was dies dem Kongo gebracht hat, haben zwei Ökonomen untersucht. Das Ergebnis ist in der jüngsten Ausgabe von „International Affairs“ nachzulesen. Chinas Firmen haben danach den Kupferabbau wieder in Gang gebracht. Dies hat das Wirtschaftswachstum leicht und die Exporte stark steigen lassen sowie in der Nähe der Minen die Infrastruktur für die Bevölkerung verbessert. Entgegen den Befürchtungen hat das Geschäft nicht zu dramatischer Staatsverschuldung im Kongo geführt – unter anderem weil der Vertrag auf Druck des Westens modifiziert worden war.

Doch es macht das Land noch stärker vom Rohstoffsektor abhängig und bringt auf lange Sicht kaum zusätzliches Geld für den Staatshaushalt. Die Arbeitsbedingungen in den Minen chinesischer Firmen sind sehr schlecht, und die Erwartungen an die Verbesserung der Infrastruktur wurden enttäuscht. Viele Projekte kamen nicht zustande oder waren wesentlich teurer als kalkuliert; und viele Straßen, die chinesische Firmen aus einem Teil der Profite gebaut haben, waren von sehr schlechter Qualität und nicht dauerhaft. Kurz, so die Autoren: Der Vertrag mit chinesischen Firmen hat dem Kongo nicht mehr geschadet, aber auch nicht mehr genützt als Geschäfte mit großen Bergbauunternehmen aus anderen Ländern. (bl)

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