Wer, wo, was?

Personalia
António Guterres ist für eine zweite Amtszeit als UN-Generalsekretär nominiert. Der Karrierediplomat Friedrich Stift wird ab Sommer neuer Geschäftsführer der Austrian Development Agency. Und die frühere Vizepräsidentin von Costa Rica, Rebeca Grynspan, steht jetzt an der Spitze der UN-Konferenz über Handel und Entwicklung - eine umstrittene Entscheidung. Unsere Personalmeldungen im Juli.

Sabrina Schulz (44) leitet seit Mai das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany in Bonn. Sie folgt auf Adolf Kloke-Lesch, der seit Ende 2014 als Geschäftsführender Direktor an der Spitze des SDSN stand. Das Netzwerk steht an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik und erarbeitet Ansätze für nachhaltige Entwicklung in Deutschland und weltweit.

 

 

Swisscontact

Die schweizerische Entwicklungsagentur Swisscontact hat eine neue Führung: Neuer Präsident des Stiftungsrates ist Thomas D. Meyer; er folgt auf Heinrich M. Lanz. Meyer kommt aus der Wirtschaft und war von 2003 bis 2020 für die Unternehmensberatung Accenture tätig. Neuer Geschäftsführer ist seit Juni Philippe Schneuwly, der bereits seit 2009 für Swisscontact tätig ist. Er folgt auf Samuel Bon. Swisscontact engagiert sich vor allem in der Entwicklung eines nachhaltigen und sozialen Privatsektors im globalen Süden.

KfW Entwicklungsbank

Isabelle Steimer und Doris Brumberg übernehmen gemeinsam die Leitung des Teams Vergabe-, Vertrags- und Kreditmanagement. Steimer war zuletzt als Länderbeauftragte im Länderteam Nahost tätig, Brumberg als Teamleiterin im früheren Team FZ Vergaben/Non-Financial Risks.

Vereinte Nationen

Der UN-Sicherheitsrat und die Generalversammlung haben António Guterres offiziell für eine zweite Amtszeit als UN-Generalsekretär nominiert. Der Portugiese ist seit Januar 2017 an der Spitze der Weltorganisation; die Amtszeit endet im Dezember. Guterres hat keine Gegenkandidatinnen. Zwar hatten einige Frauen sich um das Amt beworben, darunter Rosalía Arteaga, eine frühere Präsidentin von Ecuador. Keine dieser Kandidatinnen, die zum Teil von zivilgesellschaftlichen Initiativen aufgestellt wurden, wurde offiziell von einem Staat nominiert, was als Voraussetzung für die Wahl gilt. 

Grand Bargain

Der norwegische Diplomat und Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates Jan Egeland hat für zwei Jahre die Position der Eminent Person für den Grand Bargain übernommen. Der Grand Bargain ist eine Initiative von Geberländern und nichtstaatlichen Hilfsorganisationen mit dem Ziel, die internationale humanitäre Hilfe wirksamer zu machen. Sie geht auf den humanitären Weltgipfel 2016 in Istanbul zurück, wo sich die Geber unter anderem dazu verpflichtet haben, lokale Organisationen stärker zu beteiligen. Als Eminent Person kann Egeland die Themen und Fragen auf der Tagesordnung des Grand Bargain beeinflussen und Anregungen geben.

Ärger um neue Chefin der UN-Handelskonferenz

Um die Neubesetzung der Spitze der UN-Konferenz über Handel und Entwicklung UNCTAD hat es laut Medienberichten Streit zwischen dem UN-Generalsekretariat und westlichen Staaten einerseits und der G77, der Gruppe von Entwicklungs- und Schwellenländern, andererseits. Anfang Juni hat die UN-Generalversammlung auf Vorschlag von UN-Generalsekretär António Guterres die frühere Vizepräsidentin von Costa Rica, Rebeca Grynspan, auf diesen Posten gewählt. Der auf die Vereinten Nationen spezialisierte Onlinedienst PassBlue hatte zuvor berichtet, die G77 habe sich in einem Brief an Guterres darüber beklagt, sie sei in das Verfahren nicht eingebunden gewesen – obwohl die G77 einer der wichtigsten Teilhaber von UNCTAD sei.

Die UN-Konferenz über Handel und Entwicklung wurde 1964 geschaffen und befasst sich mit Fragen der Weltwirtschaft, des internationalen Handels und der Entwicklungspolitik – ausdrücklich aus Sicht der Entwicklungs- und Schwellenländer. Die UNCTAD galt stets als Gegengewicht zu den von den westlichen Industriestaaten dominierten Bretton-Woods-Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds. PassBlue hatte berichtet, einige Fachleute und UN-Diplomaten sähen die Nominierung von Grynspan als Versuch, die UNCTAD als kritische Stimme gegen eine einseitig marktliberale internationale Wirtschaftspolitik zum Schweigen zu bringen. Der bisherige UNCTAD-Chef, der Kenianer Mukhisa Kituyi, war im Februar vorzeitig zurückgetreten, nach Medienberichten weil er sich nächstes Jahr in seinem Heimatland als Präsident zur Wahl stellen will. 

Internationaler Strafgerichtshof

Der Brite Karim Khan ist neuer Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Er folgt auf Fatou Bensouda aus Gambia.

Die Austrian Development Agency ADA bekommt einen neuen Chef

Der Karrierediplomat Friedrich Stift wird ab Sommer neuer Geschäftsführer der ADA. Er löst Martin Ledolter ab, der die österreichische Entwicklungsagentur acht Jahre lang geleitet hatte. Ursprünglich war man davon ausgegangen, Ledolter werde sich um eine dritte Amtszeit bewerben. Nach kritischen Presseberichten hat er dann überraschend darauf verzichtet. Mehrere Tageszeitungen hatten einen Evaluierungsbericht des Grazer Beratungsunternehmens Integrated Consulting Group aufgegriffen, der Ledolter schlechte Personalpolitik vorwirft und die Konzentration der Mittel auf die Zentrale in Wien kritisiert, während die Koordinierungsbüros in den Schwerpunktländern „mit verhältnismäßig wenigen Mitteln und wenigen MitarbeiterInnen auskommen“ müssten. Außerdem gebe es keine Frauen in der Führungsetage. Die SPÖ-Entwicklungssprecherin Petra Bayr fordert schon lange, die ADA aus dem seit Jahrzehnten ÖVP-regierten Außenministerium auszugliedern und eine eigenständige Entwicklungsgesellschaft zu gründen. Ledolter wird jetzt Chef der Bundesbeschaffungsagentur (BBA). Friedrich Stift ist derzeit als Botschafter in der Volksrepublik China tätig. Zuvor war er Botschafter im Iran und in Saudi-Arabien. In Wien leitete der promovierte Jurist vier Jahre lang die Nahostabteilung und war stellvertretender politischer Direktor. (rld)

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