Wer, wo, was?

Personalia
UN Women hat mit der Jordanierin Sima Sami Bahous eine neue Chefin, der frühere schwedische Premier Carl Bildt beschäftigt sich künftig bei der WHO mit der gerechten Verteilung von Covid-19-Tests, Medikamenten und Impfstoffen, und der Lutherische Weltbund in Genf wird erstmalig von einer Frau geleitet. Unsere Personalmeldungen im Oktober.

Eine jordanische Diplomatin für UN Women

Sima Sami Bahous
Sima Sami Bahous, seit fünf Jahren Jordaniens Botschafterin bei den Vereinten Nationen, wird neue Chefin der Frauenrechtsorganisation UN Women. UN-Generalsekretär António Guterres bestätigte die Berufung der 65-Jährigen Mitte September. Bahous folgt auf Phumzile Mlambo-Ngcuka aus Südafrika, die nach zwei Amtszeiten im August ausgeschieden ist. UN Women wurde im Jahr 2010 gegründet; die erste Geschäftsführerin bis 2013 war die frühere Präsidentin Chiles Michelle Bachelet, die heute Hohe UN-Kommissarin für Menschenrechte ist.

Vor ihrer Ernennung zur UN-Botschafterin war Bahous unter anderem als Regionaldirektorin für die arabischen Staaten beim UN-Entwicklungsprogramm sowie als stellvertretende Generalsekretärin der Arabischen Liga tätig. Zu Frauenrechten hat sie sich laut dem Online-Informationsdienst „Passblue“ in ihrer Karriere bisher nicht hervorgetan. Das könnte zivilgesellschaftliche Frauenrechtsgruppen enttäuschen, die sich eine neue UN-Women-Chefin mit feministischem Hintergrund gewünscht hatten.

Was den Ausschlag für Bahous gegeben hat, ist wie so oft bei UN-Personalentscheidungen für Außenstehende schwer zu durchschauen. Nach Bachelet aus Lateinamerika und Mlambo-Ngcuka aus Südafrika war nach dem Regionalproporz eine Kandidatin aus Asien, Nahost oder Europa an der Reihe. Eine vom westlichen Feminismus geprägte Kandidatin wäre asiatischen Staaten wie China und Indien vermutlich nicht vermittelbar gewesen, heißt es bei „Passblue“. So könnte die Entscheidung für die Jordanierin gefallen sein.

KfW Entwicklungsbank

Christian Krämer leitet seit September den Bereich Grundsätze/Lateinamerika. Vorher war er Leiter der Abteilung Ost- und Südostasien. Andrea Hauser leitet neu den Bereich Non-financial Risks, Beteiligungen und MENA. Sie war vorher stellvertretende Leiterin. Daniela Beckmann leitet seit September die Abteilung Nordafrika, die sie vorher stellvertretend geleitet hat. Ebenfalls seit September leitet Joachim Schumacher die Abteilung Ost- und Südostasien. Davor hat er mehrere Jahre den Bereich Kreditmanagement und Analyse in der KfW-Tochter DEG geleitet.

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Carl Bildt
Der frühere schwedische Premierminister und Außenminister Carl Bildt ist neuer WHO-Sondergesandter für den sogenannten Access to COVID-19 Tools Accelerator (ACT-A). Das WHO-Programm soll dazu beitragen, dass ausreichend Medikamente, Tests und Impfstoffe produziert werden und global möglichst gerecht verteilt werden. Laut dem Informationsdienst „Politico“ soll Bildt auf die Anfrage von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus spontan mit „Warum ich?“ geantwortet haben. Bildt hat keinerlei Erfahrungen in der Gesundheitspolitik. Tedros wählte den Schweden wegen dessen großer Erfahrung auf dem internationalen Parkett. Bildt war unter anderem als UN-Sondergesandter für den Balkan und als Chefunterhändler während der Kriege in Jugoslawien in den 1990er Jahren tätig.

UNICEF

Henrietta Fore, seit 2018 Geschäftsführerin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, ist im Juli vorzeitig von ihrem Posten zurückgetreten. Die 72-jährige US-Amerikanerin erklärte, sie brauche ihre Energie und ihre Zeit für ihren erkrankten Ehe­mann. Fore bleibt UNICEF-Chefin, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden ist.

Lutherischer Weltbund (LWB)

Anne Burghardt
Anne Burghardt, Pfarrerin aus Estland, wurde zur neuen Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes in Genf gewählt. Sie folgt auf den Chilenen Martin Junge und ist die erste Frau auf diesem Posten. Die 45-Jährige wird ihr Amt im November antreten; einziger Gegenkandidat bei der Wahl war Kenneth Mtata aus Simbabwe. In der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche leitet Burghardt am Theologischen Institut die Abteilung für Entwicklung. Außerdem ist die Theologin die Beraterin der Kirche für internationale und ökumenische Beziehungen.

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)

Stiftungsgründer Dirk Roßmann ist Ende Juni aus dem Vorstand der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung ausgeschieden und wechselt in den Stiftungsrat. Im Vorstand folgt ihm die Unternehmerin und Strategieberaterin Kathrin Wieland, die von 2008 bis 2017 Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied von Safe the Children Deutschland war.
 

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erschienen in Ausgabe 10 / 2021: Pfingstler auf dem Vormarsch
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