Wer, wo, was?

Zum Thema
Personalia
Andreas Missbach ist der neue Leiter von Alliance Sud, Catherine Russell, die früher das Personalbüro im Weißen Haus leitete, wird Chefin von Unicef, und Venro hat sowohl eine neue Doppelspitze als auch einen neuen Themenschwerpunkt. Unsere Personalmeldungen im Februar.

Luise Amtsberg
Zwei neue Beauftragte für Menschenrechte und für Religionsfreiheit

Luise Amtsberg von Bündnis 90/Die Grünen ist die neue Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt. Sie folgt auf Bärbel Kofler (SPD). Amtsberg ist seit dem Jahr 2013 Mitglied des Bundestages und war dort unter anderem flüchtlingspolitische Sprecherin ihrer Fraktion sowie Mitglied des Innenausschusses. Die 37-Jährige sagte bei der Amtseinführung, der Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern werde „ein besonderer Schwerpunkt“ ihrer Arbeit sein. Als Leitlinie ihres politischen Handelns nennt Amtsberg die feministische Außenpolitik, zu der der Schutz von Frauen, Mädchen und marginalisierten Gruppen gehöre.

Frank Schwabe
Frank Schwabe ist der neue Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Der Sozialdemokrat folgt auf Markus Grübel von der CDU/CSU, der das in der vergangenen Legislaturperiode geschaffene Amt seit 2018 innehatte. Schwabe ist seit 16 Jahren Mitglied des Bundestags und seit 2014 Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Fraktion. Die Einschränkung der Gewissens- und Glaubensfreiheit erlebe „immer wieder eine erschreckende Renaissance“, sagte Schwabe zur Amtseinführung. Er verstehe sein neues Amt nicht so, „dass ich im Sinne von Autoritäten arbeite“. Es gehe um das Menschenrecht von einzelnen, ihre Religion frei und ohne Furcht vor Repression praktizieren oder auch die Religion wechseln zu können.

Liechtensteinischer Entwicklungsdienst

Andreas Sicks ist neuer Geschäftsführer beim Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED). Sicks war zuvor unter anderem bei der Stiftung Biovision, an der ETH Zürich und bei verschiedenen Entwicklungsorganisationen in Deutschland und der Schweiz tätig. Der LED hat Projekte in elf Ländern weltweit, vor allem in Afrika und Lateinamerika.

Andreas Missbach
Alliance Sud

Andreas Missbach ist seit Januar der neue Leiter von Alliance Sud, der Arbeitsgemeinschaft von sechs Schweizer Hilfswerken, darunter „welt-sichten“-Mitherausgeber Fastenaktion. Er folgt auf Mark Herkenrath, der schon im vergangenen Sommer ausgeschieden war, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Missbach ist Historiker und war in den vergangenen 20 Jahren bei der Erklärung von Bern beziehungsweise Public Eye tätig, zuletzt in der Geschäftsleitung und als Leiter der Abteilung Rohstoff-Handel-Finanzen.

Christian Engels
Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) 

Pfarrer Christian Engels leitet seit Jahresbeginn das Evangelische Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit in Berlin. Er folgt auf Bernd Wolpert, der in den Ruhestand gegangen ist. Engels bleibt weiterhin Leiter des Filmkulturellen Zentrums im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik sowie Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die privaten TV-Sender Pro7 und Sat1. Vor seiner Mitarbeit im Team des EKD-Medienbeauftragten war Engels Gemeindepfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Das EZEF fördert Filmproduktion mit entwicklungspolitischen Themen und bietet eine große Auswahl an Filmen zum Kauf oder zur Ausleihe.

UNICEF

Die neue Chefin des UN-Kinderhilfswerks heißt Catherine Russell. Die US-Amerikanerin folgt auf Henrietta Fore, die vergangenes Jahr aus privaten Gründen zurückgetreten war. Vor ihrer Ernennung durch UN-Generalsekretär António Guterres hat Russell das Personalbüro des Weißen Hauses geleitet und war Mitarbeiterin von US-Präsident Joe Biden. Von 2013 bis 2017 war sie Sonderbotschafterin des US-Außenministeriums für globale Frauenfragen. 

Martina Schaub
Eine Doppelspitze für VENRO

Martina Schaub von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation OroVerde – Die Tropenwaldstiftung und Mathias Mogge von der Welthungerhilfe bilden gemeinsam den neuen Vorstandsvorsitz des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). Damit wird VENRO in seiner 26-jährigen Geschichte erstmals von einer Doppelspitze geführt. Auf diese Weise solle die Diversität des Verbands abgebildet werden, etwa in Bezug auf die Größe der Mitgliedsorganisationen und auf die Themen, mit denen sie sich befassen, sagt Martina Schaub.

Eine wichtige Aufgabe des Vorstands wird die Ausarbeitung einer neuen VENRO-Strategie sein, die 2023 fertig sein soll. „Daran sollen die Mitgliedsorganisationen eng beteiligt werden“, sagt Mathias Mogge. Ein Thema, das in der VENRO-Arbeit voraussichtlich mehr Gewicht bekommen wird, ist der Kampf gegen Rassismus und der Umgang mit Dekolonialisierung. „Das ist vielen Mitgliedern wichtig; als VENRO-Spitze wollen wir sie dabei unterstützen“, sagt Schaub.

Mathias Mogge
Zur neuen Bundesregierung sagt Mogge, der Koalitionsvertrag enthalte viele Punkte, die auch VENRO vertritt. Zu kurz komme aber, dass nachhaltige Entwicklung „eine Aufgabe der gesamten Regierung“ sei. Mit Blick auf die Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit sagt Schaub, wichtig sei, dass die Eine-Welt-Arbeit in Deutschland und die entwicklungspolitische Bildungsarbeit angemessen ausgestattet werden. Die neue Entwicklungsministerin Svenja Schulze halten Schaub und Mogge für eine gute Wahl. Die SPD-Politikerin „verkörpert Aufbruchstimmung und hat einen strategischen Blick auf die Entwicklungszusammenarbeit“, sagt Schaub. VENRO werde die Entwicklungspolitik der neuen Bundesregierung mit „kritischer und starker Stimme“ begleiten. Es sei wichtig, dass die nichtstaatlichen Organisationen ihre Erfahrungen und Kenntnisse aus ihren Partnerländern in die deutsche Politik einbringen, sagt Mogge. 

Schaub und Mogge folgen auf Bernd Bornhorst von Misereor, der acht Jahre an der Spitze von VENRO stand. Dessen Anliegen, die Entwicklungspolitik aus ihrer Nische zu führen, will die neue Doppelspitze weiter verfolgen. Dass die AfD den Zugriff auf den Vorsitz des für Entwicklungspolitik zuständigen Bundestagsausschusses erhalten habe, zeige, dass das Thema in den Parteien offenbar noch nicht den nötigen Stellenwert hat, sagt Mogge. 

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erschienen in Ausgabe 2 / 2022: Riskante Geschäfte mit der Chemie
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