Klimawandel: Nord gegen Süd?

Wie sich arme Länder auf die Erderwärmung vorbereiten
Wie sich arme Länder auf die Erderwärmung vorbereiten

Der jüngste Klimareport der Vereinten Nationen macht noch einmal deutlich: Die Erderwärmung wird in vielen Weltteilen mehr und heftigere Überschwemmungen, Dürren und Wirbelstürme mit sich bringen. Das kann verheerende Folgen für die Landwirtschaft, die Versorgung mit Trinkwasser und die Ausbreitung von Krankheiten haben.

Die Auswirkungen werden auf der ganzen Welt spürbar sein – aber sie werden ganz besonders Menschen in ärmeren Ländern treffen. Dort sind Dürren und Starkregen häufiger, Fluten bedrohen Millionenstädte. Arme Länder hängen stärker von der Landwirtschaft ab und haben weniger Geld und Technologie, um ihre Bevölkerung vor den Risiken des Klimawandels zu schützen.

Klimagerechtigkeit ist daher für „welt-sichten“ ein wichtiges Thema. Welchen Ausgleich sollten Industrieländer für das leisten, was der ehemalige Direktor der Umweltbehörde UNEP, Klaus Töpfer, „ökologische Aggression" genannt hat? Wie realistisch ist das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung, laut dem die reichen Länder mehr für den Umwelt- und Klimaschutz tun müssen, weil sie wirtschaftlich stärker und zugleich die größeren Umweltsünder sind?

Mit Dämmen und Frühwarnung gegen die Fluten

Wir schauen uns auch genauer an, was die Länder des globalen Südens tun, um mit den Folgen steigender Temperaturen klarzukommen. Die vietnamesische Millionenstadt Danang stellt sich mit Deichbau und Umsiedlungen auf die Gefahr von Sturzfluten ein. In El Salvador soll ein Frühwarnsystem dafür sorgen, dass sich die Einwohner vor Überschwemmungen in Sicherheit bringen können. Bei den internationalen Finanzhilfen für Anpassungsprogramme tut sich allerdings – noch immer – nicht viel: Es fehlt am Geld.

Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien und Südafrika bemühen sich inzwischen, ihren Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern. Die Volksrepublik hat sich ehrgeizige Ziele bei der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien verordnet; Indien setzt ebenfalls vermehrt auf Sonnen- und Windenergie – allerdings auch auf Kernkraft, um seinen Hunger nach Strom zu stillen.

Und was können wir konkret tun, um unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern? Biosprit tanken? Darüber streiten die Experten. Um auf der sicheren Seite zu sein, muss man schon auf das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Hinreichend belegt ist dagegen, dass eine fleischarme – noch besser: vegane – Ernährung dazu beiträgt, den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren. Mit gesetzlichen Vorschriften wird man hier allerdings nicht weit kommen, wie die Erfahrung von Bündnis 90/Die Grünen mit der Einführung eines „Veggie Day“ lehrt. (gka)

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welt-sichten 12-2012/1-2013: Leben mit dem Klimawandel
 

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