welt-sichten weekly: Mutmacher / Wahl in Togo/ EU-Afrika-Forum /

nach 50 Jahre Gnassingbé haben die Menschen im Togo genug: Im Vorfeld der heutigen Parlamentswahlen gab es heftige Proteste, die Kirchen forderten eine Verschiebung der Wahl. Offenbar ohne Erfolg, die Regierung zieht die Wahlen durch – und die Familie Gnassingbé wird sich vorerst weiter an der Macht halten.

Aber genug der Krisenmeldungen. Überall auf der Welt setzen sich Menschen dafür ein, dass die Dinge besser werden – und wir berichten darüber. Fünf Geschichten, die uns in diesem Jahr Mut gemacht haben.

Unser Newsletter ist heute länger als gewohnt. Dafür machen wir nun zwei Wochen Pause und melden uns am 10. Januar zurück.

Eine spannende Lektüre, frohe Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen

Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

Mehr Action, bitte! Eine-Welt-Initiativen müssen neue und jüngere Mitstreiter gewinnen, wenn sie in der Gesellschaft wirken wollen. Claudia Mende hat nachgeforscht, wie die Initiativen mit dem Nachwuchsproblem umgehen und was sie besser machen könnten.

Teilweise auf Augenhöhe: Österreich hat seine EU-Ratspräsidentschaft mit einem Afrika-Forum in Wien beendet. Eine gleichberechtigte Partnerschaft sollte demonstriert werden – aber natürlich ging es auch ums Geld, beobachtet Ralf Leonhard.

Ein letztes Aufbäumen: In Zukunft wird nicht die OECD, sondern China die Standards bei der Entwicklungshilfe setzen, meint Tillmann Elliesen.

Zu wenig Transparenz: Die EU-Kommission weiß oft nicht, was von ihr beauftragte nichtstaatliche Organisationen mit dem Geld machen. Zu diesem Schluss kommt der EU-Rechnungshof in einer Prüfung.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Kommt das Ende der Geburtenkontrolle? Seit 2016 sind in China zwei Kinder pro Paar erlaubt. Die meisten Eltern aber wollen nicht mehr als ein Kind, berichtet Axel Dorloff im „Deutschlandfunk“.

Bauern- und Fischerfamilien in Madagaskar, Liberia und Indonesien gehören zu den ersten Leidtragenden des Klimawandels – viele müssen eine neue Heimat suchen. „Irinnews“ lässt sie zu Wort kommen.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Europa spannt die Sahelländer für die Kontrolle der Migration ein. Das schadet den Migranten und droht Konflikte in diesen Ländern anzuheizen, sagen Forscher des niederländischen Instituts für internationale Beziehungen.

Solarlampen für Flüchtlingslager: Humanitäre Hilfsorganisationen verbrauchen Energie, um Kliniken und Schulen zu betreiben und Hilfsgüter zu transportieren. Zu viel und zu schmutzig, kritisieren Forscher der Denkfabrik Chatham-House in einer Untersuchung – und machen Vorschläge, wie die Hilfe grüner werden könnte.

Die Repressionen wachsen – doch nicht überall und nicht auf lange Sicht, findet Thomas Richter vom GIGA Institute: Die Zivilgesellschaft ist trotz jüngster Rückschritte freier als 1946, außer in Nordafrika und Nahost.

In Nigeria haben sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen sesshaften Bauern und nomadischen Viehhirten laut Amnesty International 2018 deutlich verschärft. Das hat auch mit den Folgen des Klimawandels zu tun.

Filmtipp

Der Preis des Geldes: „Birds of Passage“ zeigt mit kraftvollen Bildern, wie das Geschäft mit den Drogen in Kolumbien indigene Völker korrumpiert und traditionelle Lebenswelten und Wertesysteme untergräbt. Ab heute im Kino.

Infografik

Vereinter Männerladen: UN-Organisationen fordern gerne mehr Gleichberechtigung. In den eigenen Reihen klappt das nur bedingt, wie ein Blick auf den Anteil der Frauen in leitenden Positionen zeigt

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