Kolonialismus

In vielen multikulturellen Gesellschaften dominiert die frühere Kolonialsprache das Bildungssystem. Vor allem in der Grundschule behindert das den Lernerfolg und die Entwicklung der Identität der Kinder. Eine bewusste Sprachpolitik kann das ändern.
Neue Forschungen zeigen, dass die Habsburgermonarchie weit stärker in koloniale Strukturen verwoben war, als man bisher dachte – vor allem über die Beteiligung an Infrastrukturprojekten wie dem Suezkanal.
Die Zivilisationen des afrikanischen Kontinents wurden von den europäischen Kolonialmächten jahrhundertelang nicht zur Kenntnis genommen. Mit ihrem Buch schließt die sudanesisch-britische Journalistin Zeinab Badawi diese Lücke.
Vor 140 Jahren grenzten die Kolonialmächte auf der Kongokonferenz in Berlin ihre Interessen in Afrika ab – ohne Mitwirkung von Afrikanern. Der Sammelband beleuchtet die Rolle des Auswärtigen Amts dabei.
Eine Analyse zeigt, dass Afrika in Texten und Bildern in österreichischen Schulbüchern oft als rückständig, ländlich und ohnmächtig dargestellt wird. Eine Verlagsmitarbeiterin gelobt Besserung, räumt aber ein, dass bereits verwendete Bücher nicht kurzfristig geändert werden können.
Der US-amerikanische Historiker Rashid Khalidi analysiert in seinem Buch den Nahostkonflikt vom Ende des Osmanischen Reiches bis heute. Und ist überzeugt: Für eine friedliche Koexistenz braucht es gleiche Rechte.
Die Länder des globalen Nordens nehmen bei ihren Versuchen, die Klimakrise zu überwinden, die Auswirkungen ihrer Politik auf den Süden kaum wahr, kritisieren die 25 Autorinnen und Autoren dieses interessanten Sammelbandes zum „Grünen Kolonialismus“.
Die französische Regisseurin Mati Diop beobachtet in ihrem ambitionierten Dokumentarfilmessay, wie 26 geraubte Kunstwerke des ehemaligen Königreichs Dahomey aus Frankreich ins heutige Benin zurückgebracht werden. Dabei greift Diop zu außergewöhnlichen poetischen Erzählformen.
In ihrem Buch beschreibt die kamerunische Schriftstellerin Léonora Miano Perspektiven afrikanischer Frauen auf den Feminismus. Das könnte eine Bereicherung sein, ist aber leider teilweise unausgereift.
Bis heute prägt der Kolonialismus die Nord-Süd-Beziehungen, auch in der Eine-Welt-Arbeit. Das anzuerkennen und aufzuarbeiten ist wichtig, sagen Fachleute. Ein Kunstprojekt in Berlin soll ein Zeichen setzen.
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