Die Kuh ist kein Klima-Killer!

Anita Idel
Die Kuh ist kein Klima-Killer!
Wie die Agrarindustrie die Erde verwüstet und was wir dagegen tun können

metropolis-Verlag, Marburg 2010,
200 Seiten, 18 Euro


Kühe sind in Verruf geraten: Sie rülpsen und furzen Methangas – das ist 25 Mal schädlicher für die Atmosphäre als Kohlendioxid. Der US-amerikanische Umweltaktivist Jeremy Rifkin nannte sie einst „Heuschrecken mit Hufen“ und machte sie für einen großen Teil der Erderwärmung und Wüstenbildung verantwortlich. Die Tierärztin und Mitautorin des Welt-agrarberichtes Anita Idel tritt mit ihrem Buch zur Ehrenrettung der Rinder an und erklärt, auf welche Weise sie sogar zum Schutz des Klimas beitragen können. Denn der größte Teil der Emissionen aus der Landwirtschaft geht nicht auf das Konto der Tiere, sondern wird durch den Einsatz von synthetischem Stickstoffdünger verursacht. Der wird für die Produktion von Kraftfutter in der Intensivlandwirtschaft benötigt und setzt Lachgas frei – das sogar 295 Mal schlimmer wirkt als CO2. Werden Kühe hingegen artgerecht auf der Weide gehalten, lösen sie, so die Autorin, beim Gras einen Wachstumsimpuls aus. Dies trage dazu bei, dass unter der Grasnarbe mehr Humus gebildet, Kohlendioxid gespeichert und der Boden auf diese Weise fruchtbar erhalten wird.

Ihr Fazit: Die industrielle Tier- und Futterproduktion ist aus humanitären und ökologischen Gründen nicht tragbar. Idels Buch passt bestens zur derzeitigen Debatte über artgerechte Tierhaltung und Fleischkonsum. Die Autorin bietet eine Fülle von Fakten und anschaulichen Beispielen. Leider liest sich das Ganze eher dröge und die vielen Hervorhebungen durch kursive Zeichensetzung wirken auf die Dauer störend – umso mehr, als sie völlig unnötig sind.

(gka)

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