Wenn Aids die Familie zerstört

Christoph Gödan
Die großen Mütter. Leben mit Aids in Afrika. Mandelbaum Verlag,
Wien 2012, 144 Seiten, 29,90 Euro

Ein Drittel aller Haushalte in Subsahara-Afrika wird laut Schätzungen inzwischen von alten Menschen gemanagt, die selbst – in Ländern ohne Altersversorgung – zu den Ärmsten der Armen gehören. Es sind meist die Großmütter, die sich um Aids-Waisen kümmern, die die Enkelkinder ihrer verstorbenen Töchter und Söhne erziehen – wie Thombile Nsindane, die nach dem Tod ihrer acht Söhne für 15 Verwandte verantwortlich ist. In Afrika hat die Immunschwächekrankheit etwa zwölf Millionen Kinder zu Waisen gemacht. Organisationen wie Help Age, Kwa Wazee und Kindernothilfe unterstützen diese ältere Generation und deren Enkelkinder. Der Osnabrücker Fotograf Christoph Gödan war zwei Monate in der tansanischen Provinz Kagera und in den Townships der Industriemetropole Durban in Südafrika unterwegs. Dort besuchte er Familien, deren Leben von Aids gezeichnet ist. Neben Porträtfotografien entstanden berührende Interviews mit alten Frauen, die erzählen, wie die Immunschwächekrankheit das Leben ihrer Familien verändert hat und wie schwierig ihr täglicher Kampf um das Überleben ist. Nicht die armseligen Lebensbedingungen stehen bei diesen beeindruckenden Porträts im Vordergrund, sondern die Würde der Großmütter. (dh)

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