Diana Francis
From Pacification to Peacebuilding
A Call to Global Transformation
Pluto Press, London/New York 2010,
185 Seiten, ca. 21 Euro
Diana Francis, langjährige Vorsitzende des Committee for Conflict Transformation Support (CCTS), blickt in ihrem jüngsten Buch kritisch auf Errungenschaften bei der gewaltfreien Bearbeitung von Konflikten in den vergangenen 20 Jahren zurück. Obwohl diese in vielen Fällen ihre Wirksamkeit gezeigt habe, stoße sie stets an Grenzen. Denn noch immer werde die Politik bestimmt von Militarismus und von einem Machtbegriff , der auf Zwang und Gewalt begründet ist. An dessen Stelle müssten Werte wie gewaltfreie Solidarität treten sowie ein Bild der menschlichen Beziehungen, das von gegenseitiger Abhängigkeit geprägt ist, fordert Francis und will damit nichts weniger als die geltenden Spielregeln neu schreiben. Eine neue politische Bewegung sei notwendig, um einen Frieden zu verwirklichen, der soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit, die Achtung der Menschenrechte, politische Beteiligung und den Schutz der Umwelt umfasst. Francis ist lange genug in der gewaltfreien Konfliktbearbeitung tätig, um zu wissen, wie sich solche Forderungen angesichts der Realpolitik ausnehmen. Aber sie vertritt ihre Vision mit Überzeugung und Leidenschaft und vermittelt die Zuversicht, dass „Samen des Wandels“ bereits gesät sind – wenngleich ihre Beschwörung von US-Präsident Barack Obama als Hoffnungsträger etwas veraltet anmutet.
(gka)
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