Zu den mutigen Frauen gehören bekannte Persönlichkeiten, wie die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú, die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez, die bolivianische Minengewerkschafterin Domitila Barrios de Chúngara oder Tamara Bunke, die Che Guevara bei seinem bolivianischen Abenteuer bis in den Tod begleitete. Es werden aber auch couragierte Frauen gewürdigt, die außerhalb ihrer Länder nur wenige kennen. So etwa Azucena Villaflor de Vicenti, eine argentinische Hausfrau, die als Mitbegründerin der Mütter von der Plaza de Mayo ihren verschwundenen Sohn suchte und dann selbst von der Militärdiktatur ermordet und zum Verschwinden gebracht wurde.
Es finden sich ehemalige Guerillakämpferinnen wie Vera Grabe aus Kolumbien oder Ana Guadalupe Martínez aus El Salvador, aber auch Frauen, die für gewaltlose Lösungen kämpfen, wie Gloria Cuartas aus Kolumbien oder die brasilianische Umweltaktivistin Marina Silva. In der Rubrik „Genial“ feiern die Autorinnen die bekanntesten Künstlerinnen, von Frida Kahlo bis Gioconda Belli. Die maximal zehn Seiten starken Biographien basieren auf Standardliteratur, aber auch auf Interviews mit noch lebenden Protagonistinnen. Sie fassen bekannte und einige überraschende Fakten zusammen, die dem Leser und der Leserin die jeweilige Frau nahebringen. Es wird flott und journalistisch erzählt, allerdings lassen die sehr sachlichen, geradezu kühlen Darstellungen jene Leidenschaft vermissen, die viele der Porträtierten wohl angetrieben hat. (Ralf Leonhard)
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