Wir sind alle anders – so wie ihr!

Maria Tekülve
Wir sind alle anders – so wie ihr! Geschichten aus Afrika und anderswo
Frieling-Verlag, Berlin 2010,
128 Seiten, 9,90 Euro


Jenseits von Kriegen, Hungersnöten oder anderen Krisenszenarien erzählt Maria Tekülve Geschichten über Menschen aus Afrika. Die Autorin, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig ist, lebte für längere Zeit in Sambia, Südafrika und anderen afrikanischen Ländern. Mitgebracht hat sie Geschichten von einprägsamen Begegnungen – mit Freunden, Kollegen, Hausangestellten aber auch mit Taxifahrern oder einem Bettler. Angenehm dabei ist, dass die Autorin weder krampfhaft versucht, politisch korrekt zu sein, noch ordnet sie die Personen irgendwelchen Stereotypen zu. Jede hat eine Geschichte und jede Geschichte steht für sich. Da ist zum Beispiel ihre Hausangestellte Theresa aus Südafrika, die in Bedrängnis gerät, weil ihr Sohn einen Nachbarn erschossen hat, oder die Dolmetscherin Josephine aus Sambia, die von einem Leben in Luxus, „so wie die Weißen“, träumt, oder Radiomoderator Tim, der mit seinen Hörerinnen und Hörern über Gott und die Welt redet. Tekülve erzählt, wie Aids das Leben im südlichen Afrika prägt: Von dem Geschäft mit Familiensärgen, die mehrfach genutzt werden können, und von Friedhöfen, die in Aids Cities umgetauft wurden. Tekülves Buch handelt davon, wie ihr trotz aller Missverständnisse und kultureller Unterschiede ein freundschaftlicher Umgang mit den Menschen gelungen ist.

(saw)

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