Ukraine: Kirchendiplomatie wirkt nicht
Es kommt nicht häufig vor, dass eine Kirche unverhohlen einen Angriffskrieg gutheißt. Mit seinen Aussagen zum Ukraine-Krieg schockt der Moskauer Patriarch Kyrill I. regelmäßig seine ökumenischen Partner – etwa wenn er den Einmarsch russischer Truppen als Kampf gegen das „große Übel“ wie Homosexualität bezeichnet, dem Westen die alleinige Schuld an dem Krieg gibt oder Russland als ein Land hinstellt, das noch nie ein anderes Land angegriffen, sondern immer nur seine Grenzen verteidigt habe.
Als „Messdiener Putins“ bezeichnete Papst Franziskus Kyrill Anfang Mai gegenüber italienischen Medien, was ihm sofort eine Rüge aus Moskau einbrachte. Eigentlich ist die vatikanische Kirchendiplomatie für ihre leisen Töne bekannt. Doch alle Versuche, in dem Konflikt eine vermittelnde Rolle zu spielen, sind bisher gescheitert. Der Wunsch von Franziskus, den Kollegen in Moskau persönlich zu treffen, stieß auf taube Ohren. Auch im Kreml will man den Papst nicht sehen. Anfang Mai hat Franziskus ein für Mitte Juni vereinbartes Treffen mit Kyrill in Jerusalem abgesagt.
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