Amelie Overmann ist neue Referentin für Frieden und Sicherheit bei Brot für die Welt. Mari Luz Canaquiri Murayari von der indigenen Gemeinschaft der Kukama in Peru hat den Goldman Environmental Prize erhalten. Jan Kreutzberg übernimmt das UNFPA-Büro in Berlin, und das US-amerikanische Magazin „Time“ zählt die Schweizer Anwältin Cordelia Bähr zu den hundert einflussreichsten Personen weltweit. Unsere Personalmeldungen im Juni.
Brot für die Welt
Hermann Bredehorst
Amelie Overmann ist seit März neue Referentin für Frieden und Sicherheit beim Hilfswerk Brot für die Welt in Berlin. Sie folgt auf
Martina Fischer, die seit 2016 auf dieser Position war. Overmann war vor dem Wechsel zu Brot für die Welt Projektleiterin im Zentrum für Internationale Friedenseinsätze und verantwortete dort das Projekt „Stärkung von Mediations- und Dialogkapazitäten“. Davor war sie im Bundestag bei insgesamt drei Abgeordneten unter anderem zu ziviler Krisenprävention und Friedensförderung sowie Entwicklungszusammenarbeit tätig. Zwischen 2009 und 2016 sammelte sie praktische Erfahrungen in Spanien, Indien, Kolumbien und an der deutschen Botschaft in Kenia sowie im Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes, im Bundestag und bei der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen.
Bund für Soziale Verteidigung
Dalilah Shemia-Goeke und Julia Kramer teilen sich seit März die Geschäftsführung des Bundes für Soziale Verteidigung mit Sitz in Minden. Sie folgen auf Christine Schweitzer, die in den Ruhestand gegangen ist. Shemia-Goeke war unter anderem für das Forum Ziviler Friedensdienst in Jerusalem tätig, Kramer unter anderem als Friedensfachkraft des Zivilen Friedensdienstes im Sudan.
Medair
Britta Kollberg ist seit März neue geschäftsführende Vorständin für Deutschland der christlichen Hilfsorganisation Medair, die ihren Hauptsitz in der Schweiz hat. Sie folgt auf Steffen Horstmeier, der mehr als fünf Jahre an der Spitze von Medair Deutschland stand. Kollberg kommt aus der Bildungsarbeit und blickt auf zwanzig Jahre Erfahrung im Management gemeinnütziger Projekte und Vereine zurück. Medair Deutschland wickelt die vom Auswärtigen Amt und von der Europäischen Union geförderten Projekte der Hilfsorganisation ab.
Indigene Umweltschützerin aus Peru ausgezeichnet
Goldman Environmental Prize
Mari Luz Canaquiri Murayari von der indigenen Gemeinschaft der Kukama in Peru hat den renommierten Goldman Environmental Prize erhalten, mit dem jedes Jahr auf lokaler Ebene aktive Umweltschützer und Umweltschützerinnen ausgezeichnet werden. Canaquiri lebt in einem Dorf am Fluss Marañón im Norden von Peru, der den Kukama heilig ist. Zusammen mit einer Organisation von Rechtsanwälten hatte Canaquiri gegen die Verschmutzung des Marañón als Folge der Ölförderung entlang des Flusslaufs geklagt. Ein Gericht urteilte im März 2024 daraufhin, der Fluss habe das Recht, frei zu fließen und nicht verschmutzt zu werden. Es bestätigte damit die Auffassung der Indigenen, die den Marañón als mit Rechten ausgestattetes Lebewesen betrachten. Das Gericht verurteilte die peruanische Regierung dazu, die Verschmutzung des Flusses zu stoppen und ein Schutzkonzept vorzulegen. Für die Kukama ist der Marañón heilig. Sie glauben, dass die Geister ihrer Vorfahren auf dem Flussbett ruhen. Zudem sind die Kukama auf den Fluss als Transportweg und als Wasser- und Lebensmittelquelle angewiesen.
Jan Kreutzberg übernimmt UNFPA-Büro in Berlin
Simona Bednarek
Nach fünf Jahren an der Spitze der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) wechselt
Jan Kreutzberg zum Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). Dort wird er die neu geschaffene Repräsentanz in Deutschland aufbauen und leiten. Kreutzberg war seit 2020 Vorstandsvorsitzender der DSW und davor unter anderem bei einer nichtstaatlichen Organisation für Familienplanung in der DR Kongo tätig. Der 1969 geschaffene UNFPA engagiert sich so wie die DSW weltweit für sexuelle Selbstbestimmung und reproduktive Rechte sowie für sichere Familienplanung, insbesondere für Frauen und junge Menschen. Die Organisationen verbindet eine enge Partnerschaft; so gibt die DSW die deutsche Fassung des Weltbevölkerungsberichts heraus, die wichtigste Publikation von UNFPA.
Jan Kreutzberg hat sich in den vergangenen Jahren bei der DSW vor allem für die Projektarbeit im Bereich der Familienplanung engagiert und die direkte Verteilung von Verhütungsmitteln auf den Weg gebracht. Zum Wechsel zu UNFPA erklärte er: „Ich freue mich sehr, die Anliegen der DSW auch in meiner neuen Rolle weiter voranzubringen und die Kräfte beider Organisationen künftig noch stärker bündeln zu können.“
Schweizer Klima-Seniorin gewürdigt
privat
Das US-amerikanische Magazin „Time“ zählt die Schweizer Anwältin
Cordelia Bähr dieses Jahr zu den hundert einflussreichsten Personen weltweit. Bähr leitet das Rechtsteam der Klima-Seniorinnen Schweiz, die 2020 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen die ihrer Ansicht nach unzureichende Klimapolitik der Schweizer Regierung geklagt hatten. Im vergangenen Jahr gab der EGMR den Klima-Seniorinnen Recht: Die Schweiz verletze die Menschenrechte, da sie nicht genug gegen die fortschreitende Klimaerwärmung tue. „Mit Wissenschaft, Recht und unerbittlicher Entschlossenheit hat Bähr nicht nur für Gerechtigkeit gekämpft – sie hat sie neu definiert“, heißt es auf der Website von „Time“, auf der die hundert ausgewählten Personen gewürdigt werden. Bähr sagte anlässlich der Auszeichnung, mit dem EGMR-Urteil habe ein internationales Gericht erstmals den Schutz der Menschenrechte und des Klimas zusammengebracht.
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