Unternehmer- vor Arbeitnehmer-Rechten

Landwirtschaft
In Peru galt bis 2020 das sogenannte Agrarförderungsgesetz. Jetzt wird gerade ein neues Gesetz ausgearbeitet. Dessen Inhalt sehen Gewerkschaften sehr kritisch, denn es begünstigt Unternehmen und macht viele Errungenschaften in Bezug auf die Arbeiterrechte rückgängig. Die Infostelle Peru berichtet.

Den vollständigen Artikel lesen Sie bei der Infostelle Peru. 

Die industrielle Landwirtschaft ist bekannt dafür, umweltschädlich zu wirtschaften, unter anderem durch den Einsatz von Agrochemikalien. Ein ganz anderes, aber nicht weniger drastisches Problem sind die Arbeitsbedingungen der Menschen, die auf den Feldern und in der Abfertigung der Exportprodukte arbeiten. Viele davon sind Frauen.

Die Provinz Ica lebt vom Export: Heidelbeeren, Trauben, Mandarinen, Granatäpfel, Spargeln und so weiter. Eins der Zielländer ist Deutschland, wobei es sich bei den Exportfirmen sowohl um nationale als auch um ausländische Großunternehmen wie Monsanto handelt. Ein bedeutender Teil der rund 70.000 Personen, die auf den Feldern und in der Abfertigung arbeiten, sind Frauen. Doch die Arbeitsbedingungen sind prekär, und die Unternehmen erfüllen teilweise nicht einmal die gesetzlichen Mindestanforderungen. So gibt es weder geeignete Räume für Essenspausen, keine Stillräume oder Kinderkrippen, und es kommt immer wieder zu Fällen von sexueller Belästigung und zu unzulässigen Kündigungen.

Ein weiteres Problem ist die Krankenversicherung, in die alle Mitarbeitenden der Agrarunternehmen aufgenommen werden müssen. In anderen Branchen zahlen die Arbeitgeber einen Prozentsatz von neun Prozent des Lohnes in die Versicherung ein, doch im Landwirtschaftssektor schrieb das Agrarförderungsgesetz, das bis Ende 2020 Kraft war, nur einen Beitrag von vier Prozent vor. In der Praxis führt dies dazu, dass Angestellten aus diesem Sektor in den Krankenhäusern nicht der gleiche Zugang zu Behandlungen gewährt wird wie anderen Patient*innen. Dies ist auch deshalb gravierend, weil die Arbeitsbedingungen auf dem Feld hart sind: bei jeder Wetterlage wird schwere körperliche Arbeit verrichtet. Die am meisten verbreiteten Folgen sind Dehydratation und Rückenschmerzen. Auch Arbeitsunfälle sind häufig, zum Beispiel wegen der Handhabung von Chemikalien. Schließlich sind in Peru Pestizide im Einsatz, die in der Europäischen Union aufgrund ihrer Risiken für Gesundheit und Umwelt längst verboten sind.

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