Hatz auf Homosexuelle in Uganda / Putins Gold in der Schweiz

schon seit Jahren sind Homosexuelle und die LGBTQI-Gemeinde in Uganda Hass und Hetze ausgesetzt. Nun droht ihnen, wenn ein neues Gesetz in Kraft tritt, lebenslange Haft oder gar die Todesstrafe. Simone Schlindwein erklärt, wie dieses drastische Gesetz zustande gekommen ist, welche Rolle eine aus den USA stammende Organisation zum Schutz von Ehe und Familie dabei gespielt hat und warum Betroffene in Uganda nun auf das Verfassungsgericht hoffen. Bleibt die bittere Erkenntnis, dass Propagandisten von vermeintlich alten Werten in Zeiten des sozialen Umbruchs auch in afrikanischen Ländern zahlreiche Anhänger finden können.

Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre, 
Bernd Ludermann

Neu auf welt-sichten

Goldhandel, der nicht sein darf: Die Goldimporte aus Russland in die Schweiz haben mit 18,9 Tonnen im Februar 2023 einen Höchststand erreicht. Sie sind stark gewachsen, obwohl die Schweiz den Goldhandel mit Russland seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine per Gesetz stark einschränkt. Das zeigt, wie wichtig Transparenz im weltweiten Goldhandel ist und wo bis heute die Schwachstellen liegen, schreibt Meret Michel

Schluss mit dem Wegschauen: Tunesien galt nach dem Arabischen Frühling als demokratischer Hoffnungsträger. Nun hat Staatspräsident Kais Saied demokratische Gremien entmachtet und Oppositionspolitiker ins Gefängnis geworfen. Das funktioniert, weil die Opposition zerstritten ist – aber auch weil europäische Staaten die Demokratie zu wenig unterstützt haben und jetzt wieder einmal wegschauen. Das muss sich endlich ändern, fordert Barbara Erbe in ihrem Kommentar. 

Menschenrechtsschutz in Zeiten der Polarisierung: Wie das Ringen zwischen China und den USA internationale Menschenrechtsarbeit erschwert, analysiert eine neue Studie, die ich mir angeschaut habe. Sie gibt auch Hinweise, wie der Schaden begrenzt werden kann: Der Norden müsse ernst nehmen, dass Länder im Süden etwa Klimaschutz und Verschuldung als Frage der Menschenrechte sehen.  

Noch immer interessant

Erneut die Bronzen aus dem Reich Benin: Einige in der Kolonialzeit geraubte Bronzen haben Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth Ende 2022 an Nigeria zurückgegeben. Das will sie nun dem heutigen König von Benin in Nigeria übergeben. Kritik aus Deutschland daran findet der nigerianische Künstler Victor Ehikhamenor "respektlos". Da ist er nicht allein: Vor drei Jahren hat Yarri Kamara aus Burkina Faso zur Debatte über Raubkunst bemerkt, man warte in Afrika auf eine Entschuldigung für die Räuberei - und das gilt im Grunde noch immer. 

Falls Sie sich auch nochmal in unser Heft über "Das Erbe des Kolonialismus" vertiefen wollen, finden Sie hier alle Artikel. Übrigens: Wenn Sie uns freiwillig monatlich oder jährlich unterstützen, bekommen Sie Zugang auf alle unsere Hefte als PDF-Datei. 

Mitmach-Tipp

Von Tierwohl und Ernährung: Bei entwicklungspolitischen Projekten zur Ernährungssicherung sollte das Wohl der Nutztiere mitgedacht werden. Das fordert die Welttierschutzgesellschaft WTG in ihrer Kampagne #TiereMitdenken; die Petition richtet sich an Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir

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