Weltfriedensindex: Forscher fürchten neue Konflikte wegen Corona

Frankfurt a.M., Sydney (epd). Von der Pandemie, vor allem von ihren wirtschaftlichen Folgen, seien massive Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erwarten, heißt es in dem am Mittwoch vorgestellten "Global Peace Index 2020" des internationalen Instituts für Wirtschaft und Frieden. Gerade Länder, die ohnehin instabil und von Spannungen geprägt seien, kämen so noch stärker unter Druck, erklärten die Forscher auch mit Blick auf drohende Hungersnöte in Afrika oder dem Ringen um begrenzte Ressourcen.

Dutzende Tote bei Überfall von Islamisten im Nordosten Nigerias

Genf, Abuja (epd). Die Kämpfer des "Islamischen Staats in Westafrika" (ISWAP) hätten ein Massaker in der entlegenen Ortschaft Felo angerichtet, sagte ein Überlebender laut Berichten der nigerianischen Zeitung "Punch" vom Mittwoch. Viele seien von den Terroristen in ihren Fahrzeugen überfahren, andere erschossen worden. Angeblich habe es sich um einen Racheakt gehandelt, nachdem eine örtliche Bürgerwehr einen der Islamisten bei einem versuchten Viehdiebstahl getötet haben soll.

UN-Organisation verlangt staatliche Seenotrettung im Mittelmeer

Genf (epd). Die Internationale Organisation für Migration hat die EU zur sofortigen Wideraufnahme der Seenotrettung im Mittelmeer aufgefordert. Viele Bootsflüchtlinge befänden sich in einer aussichtslosen Lage und ihre Leben müssten gerettet werden, sagte IOM-Sprecherin Safa Msehli dem Evangelischen Pressedienst in Genf. Seit Beginn des Jahres seien im zentralen Mittelmeer mindestens 157 Menschen auf hoher See gestorben. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen.

Malaysias Behörden inhaftieren fast 270 Rohingya-Bootsflüchtlinge

Frankfurt a.M., Kuala Lumpur (epd). Die malaysischen Behörden haben fast 270 Rohingya-Bootsflüchtlinge inhaftiert. Die Geflohenen hätten versucht, an die Küste der Insel Langkawi im Nordwesten zu gelangen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur "Bernama" am Dienstag. Mehr als 200 Flüchtlinge seien an Bord festgenommen worden, etwa weitere 50 bei dem Versuch, an Land zu schwimmen.

Hilfswerk befürchtet mehr Kinderarbeit wegen Corona-Krise

Aachen (epd). Durch die Pandemie falle das Einkommen vieler Familien weg, erklärte der Präsident des katholischen Kinderhilfswerks, Dirk Bingener, am Dienstag in Aachen. Das verschärfe den ökonomischen Druck und mehr Mädchen und Jungen müssten arbeiten, damit die Familie überleben können. "Aufgrund dieser Notlage vieler armer Familien erhöht sich auch die Gefahr der sexuellen Ausbeutung von Kindern", erklärte Bingener anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am Freitag.

"Von beiden Welten das Schlechteste"

Dubai, Neu-Delhi (epd). "Bitte sechs Fuß Abstand halten", mahnen die Schilder in der schicken Ambience Mall. Seit Montag darf das Einkaufszentrum im Süden der indischen Hauptstadt Neu-Delhi wieder öffnen, ebenso wie Tempel und viele andere öffentliche Einrichtungen. Nach einem der striktesten Lockdowns der Welt kehrt Indien nach mehr als zwei Monaten langsam zur Normalität zurück - scheinbar jedenfalls. Denn während Geschäfte und Schulen wieder den Betrieb aufnehmen und der Zug- und Flugverkehr anläuft, steigt die Zahl der Covid-19-Fälle rasant.

Gericht zwingt Brasilien zur Veröffentlichung von Corona-Zahlen

Berlin, São Paulo (epd). Das Gesundheitsministerium müsse unverzüglich wieder alle Daten über die Zahl der Infizierten und die Entwicklung der Pandemie zur Verfügung stellen, verfügte Richter Alexandre de Moraes am Montagabend (Ortszeit) laut der Tageszeitung "Estado de São Paulo". Das Gesundheitsministerium hatte seit Freitagabend keine Gesamtzahl der Toten nach einer Corona-Infektion mehr veröffentlicht, sondern nur noch die Zahl der vergangenen 24 Stunden. Die regionalen Gesundheitsbehörden hatten dem Ministerium Manipulation der Daten vorgeworfen.

12.000 Schutzsuchende an EU-Übergang nach türkischer "Grenzöffnung"

Berlin (epd). Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Wie das Ministerium unter Berufung auf griechische Stellen mitteilte, haben seit dem 28. Februar mehr als 450 Menschen diese Grenze unerlaubt übertreten, davon allein 137 am 28. und 29. Februar und 320 im März.

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