Jubiläum im Schatten der Pandemie

Genf (epd). Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, gilt als gewiefter Meister der Diplomatie. Er wägt seine Worte ab, rhetorische Schnellschüsse sind seine Sache nicht. Anfang Februar umriss der Portugiese die Schwerpunkte der UN-Aktivitäten für 2020 - das Jahr, in dem die Weltorganisation an ihre Gründung vor 75 Jahren erinnert. Damals ahnte Guterres noch nicht, welche globale Katastrophe sich im Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen zusammenbraut: Die Corona-Pandemie.

Hilfswerk: 13 Zivilisten durch Bomben im Jemen getötet

Berlin (epd). Im Jemen sind nach Angaben eines Hilfswerks durch einen erneuten Bombenangriff 13 Zivilisten getötet worden. Unter den Toten bei Razeh in der Provinz Saada seien auch vier Kinder, sagte Xavier Joubert, der Jemen-Landesdirektor von "Save the Children", am Dienstag. Ihr Fahrzeug sei auf dem Heimweg von einem Markt angegriffen worden. Laut dem Nachrichtensender Al-Arabiya machten Huthi-Rebellen die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition für den Angriff am Montag verantwortlich.

Zahllose Tote in Guayaquil, mehr Bettler auf den Straßen von Quito

Quito (epd). Eine lange Autoschlange wälzt sich zum Parque Metropolitano im Norden der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Am ersten Samstag nach zehn Wochen in Quarantäne mit strenger Ausgangsperre von 14 Uhr bis 5 Uhr morgens zieht es zahlreiche Familien der Mittelschicht ins Freie. Seit Anfang Juni gelten in Quito erste Lockerungen, Parks sind wieder zugänglich, die meisten Geschäfte haben geöffnet.

Regierungskritische Journalistin auf Philippinen schuldig gesprochen

Frankfurt a.M., Manila (epd). Auf den Philippinen ist die regierungskritische Journalistin Maria Ressa der "Verleumdung im Internet" für schuldig befunden worden. Zunächst könne die Chefin der Nachrichtenseite "Rappler" gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben, berichteten am Montag das Onlineportal selbst sowie andere Medien des Landes über den Richterspruch in der Hauptstadt Manila. Der 56-jährigen Ressa und einem früheren Mitarbeiter drohen bis zu sechs Jahre Haft.

UN-Menschenrechtsrat will Rassismusdebatte führen

Genf (epd). Der UN-Menschenrechtsrat wird am Mittwoch auf Antrag der afrikanischen Staaten eine Dringlichkeitsdebatte über Rassismus abhalten. Die Mitgliedsländer des Rates sprachen sich am Montag in Genf einstimmig für die Debatte aus. Die Afrikanische Gruppe in den UN hatte in einem Brief gefordert, dass rassistisch motivierte Gewalt und Polizeibrutalität gegen friedliche Demonstranten in dem obersten UN-Gremium zum Schutz der Menschenrechte zur Sprache kommen müssten.

Notstand in Nigeria wegen Zunahme von Vergewaltigungen

Genf, Abuja (epd). Dieser gelte für alle Formen sexueller und geschlechterbasierter Gewalt, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Gouverneure aller 36 Bundesstaaten, aus der die nigerianische Zeitung "Vanguard" am Freitag zitierte. Die Polizei riefen die Gouverneure auf, verstärkt gegen Täter vorzugehen. Zudem solle in allen Bundesstaaten ein Täterregister aufgebaut werden.

Wachsende Proteste vor allem von Frauen

UN befürchten mehr Kinderarbeit wegen Corona

Frankfurt a.M. (epd). Die Corona-Pandemie droht laut den Vereinten Nationen Millionen Mädchen und Jungen neu in die Kinderarbeit zu zwingen. Nach rund zwei Jahrzehnten Rückgang könne das weltweite Ausmaß der Beschäftigung von Minderjährigen wieder steigen, warnten UN-Organisationen anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am Freitag in Genf. Die Bundesregierung will den Kampf gegen Kinderarbeit und sexuelle Ausbeutung von Kindern zu einem Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft machen, die am 1. Juli beginnt und sechs Monate dauert.

Hilfsorganisationen: Corona-Krise zwingt zu Kinderarbeit

Frankfurt a.M. (epd). Die Corona-Krise lässt Kinderrechtlern zufolge die Kinderarbeit in armen Ländern bereits spürbar ansteigen. Bei Recherchen in asiatischen Ländern sei eine deutliche Zunahme festgestellt worden, erklärte die Hilfsorganisation World Vision am Mittwoch in Friedrichsdorf. Diese Tendenz sei auch in anderen Teilen der Welt zu sehen, besonders in Afrika und Lateinamerika, sagte Kinderrechtsreferentin Antje Lüdemann-Dundua.

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