Peter Cox
Moving People.
Sustainable Transport Development
Zed Books Ltd, London und New York 2010,
259 Seiten, ca. 22,50 Euro
Peter Cox befasst sich in seinem Buch mit dem Umweltsünder Nummer eins: Dem Transportwesen. Sein größter Gegner ist der Alltagsverkehr. Zu viele Menschen führen jeden Tag alleine mit dem Auto zur Arbeit, dabei gebe es so viele Alternativen, kritisiert er. Doch Cox kritisiert nicht nur, er erklärt auch, was Veränderungen so schwierig macht: individuelle Bedürfnisse, die Beschaffenheit einer Stadt oder die Arbeitssituation in der Region. Darüber hinaus geht er der Frage nach, ob sich Entwicklung und Umweltschutz grundsätzlich ausschließen. Schließlich haben die am wenigsten entwickelten Länder auch den geringsten umweltschädlichen Verkehr, stellt er fest. Dennoch vertraut der Autor weiter auf die Entwicklung der Technik, obwohl er eingesteht, dass es „die Lösung“ nicht gibt. Und genau ab diesem Punkt wird das Buch interessant: Cox resümiert den aktuellen Stand der Wissenschaft. Von einer weiteren Suche nach umweltfreundlichen Alternativen zum Benzin hält er wenig. Das verhindere nur die Entwicklung neuer Transporttechnologien.
Cox verweist stattdessen auf Verkehrsmodelle wie das TransMilenio Bussystem in Bogotá, das aufgebaut ist wie ein U-Bahn-Netz mit eigenen Spuren für die Busse. Zugleich analysiert er, warum ein ähnliches System in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi gescheitert ist: Hier konnte sich nur die Oberschicht die öffentlichen Verkehrsmittel leisten. Uganda, Kenia und China wiederum entwickeln laut Cox mit wenig Geld innovative Fahrradtechnologien. In punkto Verkehr und Mobilität können die Industrienationen also noch einiges von den Entwicklungsländern lernen.
(saw)
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