Solidarische Mobilität

Bernhard Knierim
Essen im Tank
Promedia-Verlag, Wien 2013,
240 Seiten, 17,90 Euro

Der Titel dieses Buches führt in die Irre. Dem Autor geht es zwar auch, aber längst nicht nur darum, ein weiteres Mal zu belegen, dass der Anbau von Pflanzen für Agrotreibstoffe den Grundnahrungsmitteln den Platz wegnimmt. Der Wissenschaftler Bernhard Knierim schmiedet eine Kette von Argumenten, warum Biosprit und Elektroautos die falschen Strategien sind, um den Verkehr umweltfreundlicher und sozialer zu gestalten. Gerade auf diesen Aspekt, der sonst in der Debatte wenig berücksichtigt wird, legt er großen Wert. Denn der Verkehr schade den Menschen in vielerlei Hinsicht, nicht nur in gesundheitlicher, schreibt er. So seien im gegenwärtigen „Auto-zentrierten Verkehrssystem“ nicht alle gleichermaßen mobil. Wohlhabende Menschen verursachten zudem in der Regel mehr Verkehr und damit Luftverschmutzung und Lärm als ärmere – die auch noch stärker darunter zu leiden haben, weil sie es sich nicht leisten können, im Grünen zu wohnen.

Knierim hat 2011 das Netzwerk „solidarische Mobilität“ mitbegründet. Er erläutert dessen Ziele – etwa, das Verkehrswachstum zu stoppen – und warum es so schwierig ist, sich dem Konzept anzunähern. Das ist alles nicht wirklich neu – aber verständlich und kompakt aufbereitet. Und ein Umsteuern wird immer dringlicher. (gka)

 

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