Durch die Hölle gegangen

Vann Nath
„Ich malte um mein Leben“
Im Todeslager der Roten Khmer in Kambodscha
Brandes & Apsel, Frankfurt 2013,
160 Seiten, 17,90 Euro

Er hätte am liebsten nur die Landschaften am Mekong gemalt und die Reisfelder rund um seine Heimatstadt Battambang im Westen Kambodschas. Der Krieg und der Terror der Roten Khmer haben das verhindert. Der Maler Vann Nath war von Dezember 1977 bis Januar 1979 im Todeslager Tuol Sleng S-21 von Phnom Penh inhaftiert. Er überlebte, indem er Porträts des kommunistischen Diktators Pol Pot anfertigte. Nach seiner Befreiung hielt er auf seinen Bildern das Grauen im Lager fest. Er dokumentierte die Entwürdigung der Häftlinge, die Brutalität der Wärter und die Foltermethoden der Roten Khmer für die Nachwelt. 2011 starb er mit 65 Jahren an einer schweren Nierenerkrankung – posthum war er 2012 Teilnehmer der 13. Documenta in Kassel. Vann Nath hat seine Leidensgeschichte nicht nur auf Bildern, sondern auch in einem Tagebuch geschildert. Der Journalist Alexander Goeb, der mit dem Künstler befreundet war, hat es nun auf Deutsch herausgegeben. Illustriert ist es mit Bildern aus Vann Naths Leben sowie Reproduktionen seiner Gemälde. So entsteht ein erschütterndes Zeugnis der Schreckensherrschaft der Roten Khmer, der zwischen 1975 und 1979 laut Schätzungen 1,7 bis 2,2 Millionen Kambodschaner zum Opfer fielen. (gka)

erschienen in welt-sichten 9-2013

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