EU-Kommission will Reform des „Clean Development Mechanism“

Die EU-Kommission mahnt eine Reform des sogenannten „Clean Development Mechanism“ (CDM) des Kyoto-Klimaschutzprotokolls an. Beim CDM investieren Unternehmen aus reichen Ländern in Projekte in Entwicklungsländern, mit denen dort der Ausstoß von Treibhausgasen verringert wird. Dafür erhalten die Investoren Emissionsgutschriften, die sie auf ihre eigenen Reduktionsverpflichtungen anrechnen dürfen. Aufgescheucht von wachsender Kritik an CDM-Projekten, für die große Mengen von Zertifikaten auf fragwürdiger Grundlage vergeben werden, hatte die Kommission eine Gruppe von Umweltinstituten damit beauftragt, Erfolge und Schwachstellen des Mechanismus auszuloten. Das Resultat ist ernüchternd: Vielen CDM-Projekten würden Emissions-Reduktionen bescheinigt, die entweder nicht messbar oder überhaupt nich real oder aber nicht auf den CDM zurückzuführen seien. Seit Jahren drängen Umweltorganisationen die Kommission, sie solle restriktiver bei der Anerkennung der CDM-Zertifikate im europäischen Emissionshandel ETS sein. Der ETS ist der einzige Markt, auf dem CDM-Zertifikate in großem Stil gehandelt werden.

Die Schwemme dieser Zertifikate hat dazu beigetragen, dass der Preis für eine Tonne Kohlendioxid im ETS derzeit bei nur sieben Euro liegt – knapp der Hälfte dessen, was laut Ökonomen nötig wäre, um die EU-Unternehmen zu eigenen Einsparungen beim Ausstoß von Treibhausgasen anzufeuern. Berechnungen der Kommission haben ergeben, dass die bislang nicht verbrauchten Emissionszertifikate im ETS schon jetzt die in der nächsten Fünfjahresperiode erforderlichen Einsparungen abdecken. Im Dezember dieses Jahres, anlässlich der nächsten Klimaschutzkonferenz, will die EU mit dem CDMVorstand Verhandlungen über schärfere Kriterien beginnen. (hc)

http://ec.europa.eu/clima/policies/ets/ linking/studies_en.htm

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erschienen in Ausgabe 4 / 2012: China: Alles unter Kontrolle?
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