Dunkle Geschäfte mit Teakholz

Myanmar
Eine Naturschutzorganisation dokumentiert, wie Militärs und Geschäftsleute einen illegalen Schattenhandel mit Tropenholz aus Myanmar betreiben. Über Umwege landet das Holz auch in Europa.

In Myanmar wird ein Naturschatz geplündert: die Bestände an tropischem Hartholz und insbesondere Teak. Verantwortlich dafür ist ein korruptes Netzwerk, in dem hohe Militärs und die Eliten des Landes mitwirken, aber auch Geschäftsleute aus China und anderen Ländern Asiens. Wie das vor sich geht, hat die Environmental Investigation Agency (EIA), eine Naturschutz-NGO in London, untersucht. Ihr Bericht schildert Details dieser Geschäfte.

Teakholz aus Myanmar gilt als besonders hochwertig; laut Gesetz laufen alle Exporte über ein Staatsunternehmen. In der Praxis umgehen einheimische Geschäftsleute im Verein mit Militärs und Beamten die staatliche Aufsicht und betreiben in großem Umfang Schattenhandel innerhalb des offiziellen Systems, schreibt die EIA. Zudem würden große Mengen Teak aus dem Grenzgebiet nach China geschmuggelt, wo es als Rohstoff für edle Möbel gefragt ist. Daran verdienten sowohl Militärs als auch Rebellengruppen von ethnischen Minderheiten, die dort gegen das Militär kämpfen.

Nur Druck von außen könnte helfen

Mitarbeitende der EIA haben in jahrelangen Recherchen Beteiligte in Myanmar und in China gesprochen und dröseln die Geschäftsnetze im Einzelnen auf – mit Namen und Foto von Nutznießern. Sie schildern, wie es entstanden ist, und setzen wenig Hoffnung auf Reformen in Myanmar selbst. Zwar hat das Land den Export von Teak seit 2013 gesetzlich eingeschränkt und zeitweise sogar verboten, aber die illegal geschlagenen alten Lagerbestände gelten als legal und der Schmuggel geht weiter, heißt es im Bericht. Verbesserungen seien nur durch Druck von außen zu erwarten.

Die größten Importeure von Teak aus Myanmar sind neben China andere asiatische Länder wie Indien, Thailand und Malaysia. Von dort gehen kleinere Mengen als Reexporte nach Europa und in die USA, wo dieses Holz unter anderem für Luxusyachten gefragt ist. Die Schutzvorschriften der EU dagegen würden nicht streng genug umgesetzt, klagt die EIA.

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