Umsatzwachstum in der Nische

Fairer Handel
Der Faire Handel hat sich zu einer stabilen Branche entwickelt und ist breiter bekannt geworden, wie eine neue Studie zeigt. Es gibt aber noch Luft nach oben.

Wie weit ist die Idee des Fairen Handels zwischen 2015 – dem Jahr der letzten umfassenden Erhebung – und 2022 in die Gesellschaft vorgedrungen? Das haben die Autoren in dieser Studie untersucht. Seit 2015 ist demnach der Umsatz mit fair gehandelten Waren – bezogen auf die laufenden Verkaufspreise – um 70 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Der Marktanteil fair gehandelter Waren am Gesamtumsatz der Produkte beträgt laut Fairtrade für Kaffee 5 Prozent, für Kakao 17, für Rosen 33 und für Bananen 16 Prozent. Die Siegel und Label des Fairen Handels, so die Studie, würden darüber hinaus in der Öffentlichkeit immer bekannter.

Sichtbares Zeichen dafür sei auch die wachsende Zahl von Städten, die den Fairen Handel unterstützen: Sie hat von rund 400 vor acht Jahren auf 800 in 2022 zugelegt. Die Zahl der Schulen, die als „aktive Partner“ des Fairen Handels registriert sind, ist in dem Zeitraum von 187 auf 850 gestiegen, die Zahl der Universitäten von 3 auf 40. Zudem finde die Idee eine immer breitere Unterstützung im Markt: Allein bei Fairtrade Deutschland sei die Zahl der Lizenzpartner im Berichtszeitraum von 300 auf über 500 gestiegen.

Allerdings spiegele die Studie noch nicht die Dynamik der vergangenen Monate wider, bemerkte Claudia Brück von Fairtrade bei der Präsentation der Studie, deren Auftraggeber neben Fairtrade Deutschland noch Engagement Global mit ihrer Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“, das Forum Fairer Handel und der Weltladen-Dachverband waren. „Inzwischen ist die Preissensibilität vieler Verbraucher angesichts von Ukrainekrieg und Wirtschaftskrise wahrscheinlich größer geworden, was den Fairen Handel erschweren könnte.“ Angestrebt werden solle auf alle Fälle eine engere Vernetzung mit Vertretern der Klimabewegung, Gewerkschaften oder Menschenrechtsorganisationen. Gerade die politische Arbeit und die Zusammenarbeit mit verschiedensten NGOs, beispielsweise im Hinblick auf das Anfang des Jahres verabschiedete Lieferkettengesetz, habe die Idee des Fairen Handels in der Gesellschaft weiter verbreitet. 

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