Schmerzhafte Einschnitte

Das Fairhandelshaus Gepa hat aufgrund der weltweit gestiegenen Preise für Rohkaffee die Verkaufspreise angehoben und Umstrukturierungen im Vertrieb beschlossen. Drei regionale Standorte sollen schließen, von bundesweit 180 Mitarbeiterstellen werden etwa 20 abgebaut.

Diese „schmerzhaften Zentralisierungsmaßnahmen" seien erforderlich, um erfolgreich zu wirtschaften, erklärte Geschäftsführer Thomas Speck. Die Einkaufspreise für Rohkaffee hätten sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Die Gepa hat deshalb ihre Preise für Röstkaffee zum 1. April um 50 Cent pro 250-Gramm-Päckchen erhöht. Damit alleine könne die Steigerung der Rohkaffeepreise jedoch nicht ausgeglichen werden, sagte Speck. Um Kosten zu sparen, soll die Logistik von drei Gepa-eigenen regionalen Handelszentren sowie im Vertriebsbereich Großverbraucher zentralisiert und in den Hauptsitz nach Wuppertal verlagert werden.

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Die beiden Regionalzentren in Leonberg und Berlin werden zum Ende des Jahres geschlossen, das Zentrum in Alzenau Ende 2012. Schon seit Jahren sei der Umsatz in den Zentren rückläufig, immer mehr Produkte würden direkt in Wuppertal bestellt, erläuterte Speck. Ihre Präsenz in den Regionen will die Gepa nun mit Hilfe von Außendienstmitarbeitern sowie regelmäßigen Präsentationen ihres Sortiments aufrechterhalten.

Mit den Schließungen verbunden ist der Abbau von 20 der bundesweit 180 Mitarbeiterstellen. Dies solle vor allem mit Altersteilzeit und dadurch erreicht werden, dass befristete Stellen auslaufen, sagte Speck. Es werde jedoch nicht „ohne die eine oder andere betriebsbedingte Kündigung gehen".

Ihre Kunden hat die Gepa bereits auf drei Regionalversammlungen über ihre Pläne informiert. Viele Vertreter von Weltläden und Aktionsgruppen hätten zunächst mit „Verärgerung und großer Betroffenheit" reagiert, berichtet Speck. Sie hätten aber auch zahlreiche Ideen entwickelt, wie der faire Handel in den Regionen weiter gestärkt werden könne.

Die Hälfte ihres Umsatzes erwirtschaftet die Gepa mit fair gehandeltem Kaffee. Mit einem neuen Teesortiment sowie neuen Kaffee- und Schokoladensorten will das Handelshaus seine Marktchancen verbessern. Zumindest in den Supermärkten hat es laut Speck die Konkurrenz fair gehandelter Waren von anderen Herstellern bislang erfolgreich zurückgedrängt. Der Umsatz von Gepa-Waren in Discountern sei 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent gestiegen.

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erschienen in Ausgabe 5 / 2011: Die Freiheit des Glaubens
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