Anfang April 1994 begann der Völkermord in Ruanda. Radikale Hutu ermordeten damals 800.000 Menschen, überwiegend Angehörige der Tutsi-Minderheit. Mit einem Gedenktag erinnern die Vereinten Nationen am kommenden Montag, 7. April, an die Gräueltaten. Welche Lehren hat die Völkergemeinschaft aus dem Genozid gezogen?
Die Eskalation kam nicht unerwartet. Bereits ein Jahr vor Ausbruch der Gewalt hatte ein Sonder-berichterstatter der UN-Menschenrechtskommission vor einem Massenmord gewarnt. Doch weder die USA noch die Europäer griffen ein. Sie bemühten sich, in ihren Erklärungen im UN-Sicherheitsrat den Begriff Völkermord zu vermeiden – denn das hätte sie zu einer militärischen Intervention gezwungen.
Der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan beschäftigte sich in den folgenden Jahren mit der Frage, wie internationale Militäreinsätze in Fällen massenhafter Menschenrechtsverletzungen politisch durchgesetzt werden können. Doch bis heute sei es nicht gelungen, ein schlüssiges System zu entwickeln, mit dem sich die Gefahr eines Völkermordes frühzeitig erkennen lasse, schreibt der Völkerrechtsexperte Ekkehard Strauß in „welt-sichten“. Es scheine tragisch, „dass jeder Generalsekretär seinen eigenen Völkermord erleben muss.“ Für Annan waren es Ruanda und das Kosovo – für Ban Ki-moon sind es Syrien und Sri Lanka.
Den vollständigen Artikel von Ekkehard Strauß lesen Sie hier.
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