Buchtipps
Viele Leser werden „Handel ist Krieg“ polemisch, altbacken marxistisch, mindestens aber übertrieben finden. An ideologischen Überhöhungen mangelt es dem Buch tatsächlich nicht.
Anhand von Gesprächen mit Sympathisanten, Opfern und Beobachtern des IS-Terrors untersucht Petra Ramsauer die Frage, warum sich junge Menschen dem IS anschließen. Ihre These: Die Anhänger kommen eher aus Shisha-Bars und Parks als aus den Moscheen.
Toni Keppeler bündelt Erfahrungen und Eindrücke aus 30 Jahren zu einem aktuellen Porträt Chiles mit seinen zahlreichen Konflikten. Und gibt damit einen schnellen, leicht zu lesenden Überblick über das Land.
Ferien im Slum sind angesagt. Gleichzeitig haftet diesen Reisen ein schlechtes Image an: Sie sind als Elendstourismus verschrien und gelten als unmoralisch. Diese Haltung ist dem Politikwissenschaftler Fabian Frenzel zu einseitig.
Das klassische Täterbild ist der alte, weiße Mann mit dicker Brieftasche aus dem Westen. Die Studie entlarvt es als Zerrbild. Der Großteil der Täter stammt aus den betroffenen Ländern selbst. Auch das Klischee, Kinder würden vor allem in Südostasien von Reisenden missbraucht, wird widerlegt: Kinder fallen weltweit sexueller Ausbeutung zum Opfer.
Mit dem Rucksack durch Mittelamerika touren oder drei Wochen im Clubressort am Pool liegen – die Ansprüche ans Reisen sind verschieden. Möglichkeiten, alle Wünsche zu erfüllen, gibt es genug: Tourismus ist einer der größten Wirtschaftszweige der Welt. Seine sozialen und ökologischen Folgen beleuchtet die DVD des Evangelischen Zentrums für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) in sieben Kurzfilmen. Sie stammen von verschiedenen Regisseuren aus unterschiedlichen Ländern.
In Asien droht Chinas Aufstieg zu einem Krieg zu führen, warnt Jonathan Holslag. Dafür macht er nicht bösen Willen in Peking verantwortlich, sondern die Struktur der Staatenbeziehungen in Asien.
Mangel- und Unterernährung betreffen vielerorts vor allem Frauen und Kinder – selbst dort, wo Kleinbäuerinnen die tragende Kraft in der Landwirtschaft sind. Diesem Paradox geht der umfangreiche Sammelband eines internationalen Forscherinnenteams auf den Grund.
Das Buch porträtiert in Einzelinterviews 35 Deutsche, die bei den Vereinten Nationen gearbeitet haben oder noch arbeiten. Herausgekommen ist eine unkonventionelle UN-Geschichte.
Mit seiner Monographie möchte der Journalist Wolfgang Bauer den Opfern der Boko Haram eine Stimme geben und das Versagen des nigerianischen Staates erklären. Gelungen ist ihm das nicht.
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