Buchtipps
Die Nahost-Korrespondentin Karin Leukefeld erzählt die bewegte Geschichte Syriens vom Ersten Weltkrieg bis heute. Und weckt dabei keinerlei Hoffnungen auf ein Ende des Krieges.
Mona Eltahawy ist wütend. Das wird auf jeder Seite ihrer Streitschrift deutlich. „Wir arabischen Frauen leben in einer Kultur, die uns grundsätzlich feindlich gegenübersteht“, schreibt sie. Frauen in islamischen Ländern seien Menschen zweiter Klasse – deshalb müsse es eine Revolution geben.
Das Manuskript für dieses Buch lag druckfertig im Verlag, als im Juli ein Teil der Armee gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan putschte – und niedergeschlagen wurde. Die aktuellen Ergänzungen des Autors machen den Band brandaktuell, doch seine Stärke liegt in den Hintergrundinformationen.
Die Politikwissenschaftlerin Miriam Anderson beschreibt, wie Frauenrechtsaktivistinnen die UN-Resolution 1325 zu Frauen, Sicherheit und Frieden nutzen und Friedensverhandlungen beeinflussen. Das Buch, das auf einer Dissertation beruht, ist verständlich und als Einstieg nützlich.
Tierno Monénembos Roman erzählt vom Sozialismus in Afrika und Kuba und von der Suche nach Wurzeln. Und er besingt Charme, Heiterkeit und Musik der Karibikinsel.
In ihrer Streitschrift gegen die Macht transnationaler Konzerne dokumentiert Susan George anschaulich und detailliert das Versagen der Lobbykontrolle in den USA und in Europa. Dabei schreibt sie mehr als Aktivistin denn als Politikwissenschaftlerin.
Tendai Huchus Roman über drei Exilanten aus Simbabwe in Edinburgh jongliert mit Figuren und Schreibstilen und erzählt von den Nöten des Lebens fern der alten Heimat.
Wie können Städte sicher und nachhaltig gestaltet werden? Der Sozialgeograf Einhard Schmidt-Kallert zeigt, wie groß diese Aufgabe ist.
Welthandel verbindet man eher mit Containerhäfen in Asien als mit afrikanischen Kleinhändlern. Zu Unrecht, zeigt Margaret Lee.
Die 1990er Jahre gelten als Jahre des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs. Nordkorea aber erlebte damals die schlimmste Hungersnot seiner Geschichte. Die US-amerikanische Anthropologin Sandra Fahy hat mit Überlebenden gesprochen und ein beeindruckendes Buch darüber geschrieben.
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