Wer, wo, was?

Personalia
Erstmals steht ein Chinese an der Spitze der FAO, das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung verjüngt sich. Plus weitere Personalmeldungen.

Der neue Generaldirektor der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO in Rom heißt Qu Dongyu. Die FAO-Mitgliedsländer haben den stellvertretenden chinesischen Landwirtschaftsminister Ende Juni während ihrer jährlichen Versammlung gewählt. Qu folgt auf den Brasilianer José Graziano da Silva, der seit 2011 an der Spitze der FAO stand.

Der 55-jährige Qu ist seit 30 Jahren in der Landwirtschaft tätig. Nach seiner Wahl sagte er, er wolle sich vorrangig um die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie um die Modernisierung landwirtschaftlicher Methoden kümmern. In seinem Heimatland hat Qu sich vor allem um die Nutzung digitaler Informationstechnologien in der Landwirtschaft bemüht. Er war außerdem für die landwirtschaftliche Zusammenarbeit Chinas mit Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika zuständig.

Beobachter werten die Wahl Qus als Erfolg von Chinas Bemühungen, mehr Einfluss bei den Vereinten Nationen zu bekommen. Die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat vor der Wahl gesagt: „Wir wissen, dass China relativ unkonventionell vorgeht, um Zustimmung zu bekommen.“ Qu hat vor seiner Wahl Behauptungen zurückgewiesen, er werde die FAO nach den Wünschen Pekings führen. China achte die Regeln der Organisation, sagt Qu.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung verjüngt sich: Catherina Hinz übernimmt zum 1. September die Leitung von Reiner Klingholz, der das unabhängige Institut seit 2003 geleitet hat. Die im Jahr 2000 gegründete Denkfabrik erarbeitet Studien und Hintergrundpapiere zu demografischen Fragen und bereitet wissenschaftliche Informationen für Parteien, Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen auf.

Als neue Direktorin will die 54-jährige Hinz politische Entscheidungsträger für die Folgen des demografischen Wandels sensibilisieren. Die Daseinsvorsorge in demografisch schrumpfenden Regionen hierzulande oder das Bevölkerungswachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern seien „zentrale Herausforderungen unserer Zeit“, sagt sie. Am Institut will sie insbesondere die Beschäftigung mit internationalen demografischen Fragen weiter ausbauen.

Hinz beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der globalen Bevölkerungsentwicklung: Zuletzt leitete sie für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ein Programm zum Nachfolgeprozess der Kairoer Weltbevölkerungskonferenz. Davor war die studierte Geisteswissenschaftlerin bei der Deutschen Stiftung für Weltbevölkerung tätig.

Brot für die Welt

Anne Dreyer ist seit Juli Abteilungsleiterin Kommunikation und Fundraising beim evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe. Die 43-jährige Kommunikationswissenschaftlerin hat dort zuletzt das Referat Kommunikation und Medien geleitet. Auf ihrem neuen Posten folgt sie auf Dieter Pool, der in den Ruhestand gegangen ist.

Evangelisches Missionswerk (EMW)

Der hannoversche Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer wird neuer Direktor des Evangelischen Missionswerks in Deutschland. Der Theologe tritt am 1. Dezember die Nachfolge von Pastor Christoph Anders an, der 13 Jahre an der Spitze des EMW stand.

European Think Tanks Group (ETTG)

Geert Laporte, der stellvertretende Direktor des Brüsseler European Center for Development Policy Management, ist neuer Vorsitzender der European Think Tanks Group. Die ETTG ist ein Zusammenschluss von fünf europäischen Denkfabriken zur Entwicklungspolitik. Laporte folgt auf den britischen Entwicklungsökonom Simon Maxwell.

KfW Entwicklungsbank

Bianca Clausen leitet seit Juli das Team Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung im Bereich Europa/Asien. Davor war sie Projektmanagerin im Team Energie Südasien.

Care

Pamela Orgeldinger ist seit Mai neue Abteilungsleiterin Internationale Programme bei der Hilfsorganisation Care. Sie arbeitet seit mehr als 15 Jahren in der internationalen Zusammenarbeit.

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Christine Hackenesch hat im Juni kommissarisch die Ko-Leitung des Forschungsprogramms Inter- und Transnationale Zusammenarbeit mit dem globalen Süden im Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) übernommen. Sie folgt auf Stephan Klingebiel, der die Leitung des UNDP Global Policy Centre for Global Development in Seoul übernommen hat.

Misereor

Pater Manfred Kollig, Generalvikar des Erzbistums Berlin, ist neuer Vorsitzender des Verwaltungsrates des katholischen Entwicklungswerkes Misereor. Er folgt auf Theo Paul, Generalvikar des Bistums Osnabrück. Der Misereor-Verwaltungsrat berät den Vorstand des Hilfswerks und wirkt an längerfristigen Planungs- und Strategieprozessen mit.

MARMICK

Pfarrer Christian Hartl, der Geschäftsführer des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, ist neuer Sprecher der sechs katholischen Hilfswerke Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Caritas International Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Die Arbeitsgemeinschaft, abgekürzt MARMICK, dient dem Austausch und der Zusammenarbeit der Werke.

Deza

Pio Wennubst, der Vizedirektor der Schweizer Entwicklungsagentur Deza und dort Leiter der Globalen Zusammenarbeit, wird neuer ständiger Vertreter der Schweiz bei den Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten Nationen in Rom (FAO, IFAD und WFP).

Plattform Agenda 2030

Eva Schmassmann von der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation Alliance Sud in der Schweiz leitet seit September die Koordinationsstelle des zivilgesellschaftlichen Netzwerks Plattform Agenda 2030. Die Plattform versammelt mehr als 40 Schweizer Initiativen und Organisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Umweltschutz, Gender, Frieden und nachhaltiges Wirtschaften.

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erschienen in Ausgabe 9 / 2019: Mission und Macht
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