SDG 12: Hin zum nachhaltigen Soja-Anbau 

Nachhaltiger Konsum
Die Organisation Base IS hilft Bauern in Paraguay, ihre Produktion ökologischer zu gestalten

Die nichtstaatliche Organisation Base IS (Basis Sozialforschung) leistet Forschungsarbeit, von der örtliche Kleinbauern profitieren. So untersuchen Wissenschaftler der Organisation gängige Anbaumodelle wie etwa den Soja-Anbau auf Großplantagen auf ihren Nutzen für Natur, Verbraucher und Landwirtschaft, und erstellen Gutachten. Anwälte wiederum unterstützen Kleinbauern dabei, eigene Landtitel zu erkämpfen. 

Außerdem helfen Base-IS-Berater den örtlichen Bauern in entsprechenden Kursen dabei, ihre Produktion ökologischer zu gestalten. Dazu organisieren sie auch regionale Bauernmärkte und andere Möglichkeiten, sich mit weiteren Verbrauchern zu vernetzen. „Nachhaltiger Konsum wird oft verwechselt mit schicken Ökoläden für eine zahlungskräftige Klientel. Das ist nicht unsere Vorstellung“, betont die Base-IS-Soziologin Marielle Palau. 

Autorin

Sandra Weiss

ist Politologin und freie Journalistin in Mexiko-Stadt. Sie berichtet für deutschsprachige Zeitungen und Rundfunksender aus Lateinamerika.
Zurzeit ist Paraguay ein Paradebeispiel dafür, wie nachhaltiger Konsum nicht laufen sollte. Wegen seiner fruchtbaren Böden ist das Land zum Sojalieferanten für Massen-Viehbetriebe in Europa, Asien und den USA avanciert. Großgrundbesitzer bauen die Sojabohnen maschinell und unter massivem Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger europäischer und US-amerikanischer Hersteller an. Während sich die Anbaufläche für Soja im vergangenen Jahrzehnt von 1,5 auf drei Millionen Hektar verdoppelt hat, sank die Fläche der Kleinbauern von 600.000 auf 300.000 Hektar. Produzierte das Land früher einen Großteil seiner Nahrungsmittel selbst, wird heute bis auf Maniok und Bananen fast alles importiert. Agroexporteure zahlen kaum Steuern. Zwar hat sich die Regierung unter Mario Abdo Benítez auf die Nachhaltigkeitsziele der UN verpflichtet, so Palau „aber in der Praxis sehen wir nichts als fortschreitende Zerstörung“.

Momentan hat Base IS alle Veranstaltungen in den indigenen- und Bauerngemeinden wegen des Coronavirus abgesagt. Die Treffen sollen aber so bald wie möglich wieder stattfinden und sind wichtig für den Austausch zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlichem Alltag, Stadt und Land, Nahrungsmittelproduzenten und Aktivisten. „Im Moment konzentrieren wir uns auf Publikationen und Informationskampagnen im Internet“, so Palau.
 

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erschienen in Ausgabe 7 / 2020: Der Plan für die Zukunft?
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