Wer, wo, was?

Personalia
Der frühere Wirtschafts- und Finanzminister von Mauretanien, Sidi Ould Tah, wird der nächste Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank. Die brasilianische Mikrobiologin Mariangela Hungria erhält den diesjährigen World Food Prize und Abdalle Ahmed Mumin, Generalsekretär des somalischen Journalistenverbands Somali Journalists Syndicate (SJS), ist einer der Preisträger des diesjährigen Allard Prize for International Integrity. Unsere Personalmeldungen im August.

Berghof Foundation

Chris Coulter ist die neue Direktorin der Berghof Foundation für Konfliktbearbeitung mit Sitz in Berlin. Die promovierte Ethnologin arbeitet seit 2023 bei Berghof und war seit Januar interimistisch an der Spitze des Instituts. Die Schwedin ist seit mehr als zwanzig Jahren in der internationalen Konfliktbearbeitung und als Mediatorin tätig, unter anderem beim Negotiation Strategies Institute in Jerusalem und bei der schwedischen Regierungsagentur für Frieden, Sicherheit und Entwicklung. 

Afrikanische Entwicklungsbank AfDB

Der frühere Wirtschafts- und Finanzminister von Mauretanien, Sidi Ould Tah, wird der nächste Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank mit Sitz in Abidjan, Côte d’Ivoire. Er folgt im September auf Akinwumi Adesina, der nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht mehr zur Wahl stand. Tah war zuletzt Präsident der Arabischen Bank für Wirtschaftliche Entwicklung in Afrika mit Sitz in Khartum. Für seine Amtszeit bei der AfDB hat sich der 60-Jährige vor allem vorgenommen, privates Kapital für Investitionen in Afrika zu mobilisieren. Das versuche die AfDB schon seit Jahren, die Ergebnisse seien aber bislang frustrierend, schrieb Tah vor seiner Wahl beim Onlinedienst „Devex“. 

FriEnt

Nana Odoi ist seit Mai die neue Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung. Sie folgt auf Matthias Ries, der seit 2023 auf diesem Posten war. Nana Odoi ist Sozialanthropologin mit mehr als zwanzig Jahren Erfahrung in den Bereichen Konfliktmanagement, Frieden und Sicherheit sowie Flucht und Migration. Sie war für Regierungen, Regionalorganisationen und NGOs tätig, unter anderem in Ghana, Nigeria, Senegal und Mosambik.

 

CIDSE

Bernd Nilles, Direktor des Schweizer Hilfswerks Fastenaktion, das zum „welt-sichten“-Herausgeberkreis gehört, ist neuer Präsident des internationalen Netzwerks katholischer Hilfsorganisationen CIDSE. Er folgt auf Caoimhe de Barra von der irischen Organisation Trócaire. Bernd Nilles steht seit 2017 an der Spitze von Fastenaktion, davor war er unter anderem für das katholische Hilfswerk Misereor tätig.   

 

 

Der World Food Price 2025 geht nach Brasilien

Die brasilianische Mikrobiologin Mariangela Hungria erhält den diesjährigen World Food Prize, der als Nobelpreis im Bereich Ernährung und Landwirtschaft gilt. Hungria arbeitet seit mehr als 40 Jahren für staatliche brasilianische Agrarforschungsinstitut Embrapa. Den Preis erhält sie für die Entwicklung von Verfahren, mit denen Pflanzen mit der Hilfe von Bakterien im Boden wertvolle Nährstoffe aufnehmen können. Dank der von Hungria entwickelten Methoden ist der Gebrauch von Stickstoffdünger in Brasilien, vor allem in der Sojaproduktion, deutlich zurückgegangen – was gut ist für die Böden, das Klima und die Wasserressourcen. Laut einem Bericht des Onlinedienstes „Devex“ kommen Hungrias Verfahren in Brasilien auf mehr als 40 Millionen Hektar Nutzland zum Einsatz, einer Fläche größer als Deutschland. 
„Ich habe nichts gegen Chemikalien. Ich habe aber etwas gegen Chemikalien, wenn man sie durch biologische Mittel ersetzen kann“, sagte sie „Devex“. Ihr Ziel sei es, die Ideen von Norman Borlaug, der als Vater der Grünen Revolution in den 1960er Jahren gilt, mit biologischen Ansätzen weiterzuführen. Außer im Sojaanbau kommen Hungrias Verfahren auch beim Anbau von Weizen, Mais, Reis und Bohnen zum Einsatz. 
In jüngerer Zeit hat sich Hungria der Rehabilitierung von degradiertem Weideland gewidmet. Auch hier arbeitet sie an Mikroorganismen im Boden, die es ermöglichen, das Land wieder landwirtschaftlich zu nutzen. „In ein paar Jahren können wir die Produktion in Brasilien verdoppeln, ohne einen einzigen Baum zu fällen, indem wir einst degradiertes Land wieder nutzbar machen“, sagte sie „Devex“.

Somalischer Journalist Abdalle ­Ahmed Mumin ausgezeichnet

Abdalle Ahmed Mumin, der Generalsekretär des von ihm mitgegründeten somalischen Journalistenverbands Somali Journalists Syndicate (SJS), ist einer der Preisträger des diesjährigen Allard Prize for International Integrity. Mumin, der auch schon für „welt-sichten“ geschrieben und Interviews gegeben hat, hat die Auszeichnung im Juni für seinen Einsatz für Pressefreiheit und Menschenrechte erhalten. Der 40-Jährige wurde in den vergangenen Jahren in seiner somalischen Heimat wegen seiner Arbeit mehrmals verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Seit 2023 lebt er deshalb im Ausland.
Seit mehr als zwanzig Jahren habe er seinem Leben dem Glauben gewidmet, dass Journalismus Korruption aufdecken, Verantwortung einfordern und die Rechte der Stimmlosen schützen könne, sagte Mumin anlässlich der Preisverleihung. „In Somalia wird dieser Glaube nicht nur herausgefordert – er ist lebensgefährlich.“ In Somalia würden Journalisten als „Terroristen“ gebrandmarkt, wenn sie zu Taten der staatlichen Sicherheitskräfte recherchieren, sagt Mumin im November 2023 im „welt-sichten“-Interview. 
Der Alard Prize wird seit 2012 alle zwei Jahre an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um den Kampf für die Menschenrechte und gegen Korruption verdient gemacht haben. Gegründet wurde er vom kanadischen Rechtsanwalt, Geschäftsmann und Philanthrop Peter A. Allard.

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Skateboard aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
erschienen in Ausgabe 4 / 2025: Zeit für Widerspruch
Dies ist keine Paywall.
Aber Geld brauchen wir schon:
Unseren Journalismus, der vernachlässigte Themen und Sichtweisen aus dem globalen Süden aufgreift, gibt es nicht für lau. Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung – schon 3 Euro im Monat helfen!
Ja, ich unterstütze die Arbeit von welt-sichten mit einem freiwilligen Beitrag.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!