Südsudan

Der Südsudanesische Kirchenrat kritisiert die Unfähigkeit der Konfliktparteien im Südsudan, einen Kompromiss zu schließen. Die Bevölkerung müsse den Anführern die Gefolgschaft verweigern.
Keine vier Jahre nach der Unabhängigkeit herrscht im Südsudan Krieg: Ein Machtkampf in der Regierungspartei geht mit Gefechten zwischen Volksgruppen und Milizen einher und ist mit Kämpfen im Nordsudan verwoben. Die Hauptgegner haben im Februar einen Waffenstillstand vereinbart, doch haben sie ihre Truppen noch unter Kontrolle?
Katholische Radiosender im Südsudan dürfen nicht mehr über politische Themen berichten. Ein neues Mediengesetz erlaubt staatlichen Stellen eine stärkere Kontrolle unabhängiger Medien.
Im jüngsten Staat der Welt droht eine Hungersnot. Doch die führenden Politiker sind nicht um Lösungen bemüht. Sie tun alles, um das Klischee vom Krisenkontinent Afrika mit seinen machtgierigen Staatsmännern zu bedienen.
Seit dem vergangenen Dezember tobt im Südsudan ein Bürgerkrieg. Rebellen unter dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar kämpfen gegen Machthaber Salva Kiir. Rund 1,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, es droht eine Hungersnot. Moses Monday John, Direktor der Friedensorganisation ONAD, erklärt, warum er auf Dialog und Versöhnung setzt.
Eine fünfköpfige Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist Mitte Juni zu einem Pastoralbesuch in Sudan und Südsudan gewesen. „Die Kirchen genießen in der Gesellschaft ein tiefes Vertrauen“, sagt EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber im Interview. Vor allem im Südsudan werde ihnen als einziger Institution noch zugetraut, die Konfliktparteien miteinander zu versöhnen.
Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ stellt der Nothilfe in Konflikten ein verheerendes Zeugnis aus – und ist dabei durchaus selbstkritisch. Aber vor allem sieht sie Fehler bei den UN.
Seit fünf Monaten herrscht Krieg im Südsudan. Die Spannungen in dem noch jungen Staat wurden jahrelang ignoriert. Die Kirchen im Südsudan können helfen, Vertrauen zwischen den Konfliktparteien aufzubauen. Aber leicht wird das nicht.
Misereor wird mit 800.000 Euro drei weitere Jahre das politische Engagement der panafrikanischen Bischofskonferenz (SECAM) unterstützen.
Die Friedensverhandlungen für den Südsudan kommen nicht voran. Am 20. März soll die nächste Runde stattfinden. Damit Frieden einkehrt, müssen die zentralen Fragen auf den Tisch, sagt der Sicherheitsexperte Wolf-Christian Paes. Und neue Politiker an die Macht.
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