Gericht: Asylanträge trotz Weiterreise nicht automatisch ungültig

Münster/Minden - Asylanträge von bereits in einem anderen Land anerkannten Schutzberechtigten dürfen nach einem Gerichtsurteil nicht für unzulässig erklärt werden, wenn ihnen bei der Rücküberstellung die Gefahr einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung droht. Das gilt auch für Asylsuchende, die bisher nur einen Antrag in dem anderen Land gestellt haben, wie das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in Münster mitteilte. In zwei Gerichtsurteilen entschied es zugunsten eines anerkannten Schutzberechtigten aus Somalia und eines Asylsuchenden aus Mali.

Neue Corona-Welle trifft Myanmar inmitten von Chaos und Gewalt

Frankfurt a.M., Yangon - Die gelbe Fahne, die aus einem Fenster in Yangon hängt, signalisiert: „Wir brauchen Hilfe!“ Ganze Familien sind mit Covid-19 infiziert, können nicht raus aus den eigenen vier Wänden. Die „Fahnen-Kampagne“ wurde unter anderem in den sozialen Netzwerken initiiert. Freiwillige und Nachbarn versuchen, so gut es geht zu helfen.

Südafrika: Kommission kritisiert Gewalt gegen mutmaßliche Plünderer

Frankfurt a.M./Freetown - Nach den Unruhen in Südafrika hat eine vom Staat eingesetzte Überwachungsorganisation Ermittlungen wegen möglichen Menschenrechtsverletzungen der Plünderer gefordert. Es gebe Aufnahmen von Personen, die unmenschlich behandelt worden seien, weil sie gestohlen hätten, erklärte die Kommission für die Gleichheit der Geschlechter (GEC) laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks SABC vom Mittwoch. Die Kommission toleriere keine Form von Diebstahl, doch Täter könnten bestraft werden, ohne sie zu entmenschlichen oder ihre Rechte zu verletzen.

Minister Müller wirft EU kurzsichtige Flüchtlingspolitik vor

Frankfurt a.M. - Zum 70. Jahrestag der Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der Europäischen Union (EU) eine kurzsichtige Politik vorgeworfen. „Brüssel muss noch viel stärker zur Überwindung der Ursachen von Flucht und Vertreibung beitragen“, forderte er und fügte hinzu: „Sonst werden wir auch in Europa noch stärker mit den dramatischen Konsequenzen der globalen Flüchtlingskrisen konfrontiert sein.“

Menschenrechtler: EU soll freigelassene Pakistaner aufnehmen

Brüssel - Menschenrechtler beklagen, dass das nach acht Jahren Haft wegen angeblicher Blasphemie in Pakistan freigelassene Ehepaar Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel in Europa keine Zuflucht finde. Die meisten europäischen Botschaften hätten auf die Visa-Gesuche des Paares nicht geantwortet, erklärte der Direktor von Human Rights without Frontiers, Willy Fautré, am Dienstag bei einer Konferenz zu Pakistans Blasphemie-Gesetzgebung in Brüssel. Deutschlands Vertretung habe als einzige offiziell geantwortet, aber ablehnend, so Fautré.

UN: Schikanen und Gewalt gegen eritreische Flüchtlinge in Tigray

Genf - Eritreische Flüchtlinge sind laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in der äthiopischen Krisenregion Tigray Schikanen und Gewalt ausgesetzt. Rund um die Flüchtlingslager Mai Aini und Adi Harush eskalierten zunehmend die Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen, sagte UNHCR-Sprecher Babar Baloch am Dienstag in Genf. Die schätzungsweise 24.000 eritreischen Schutzsuchenden in den Camps würden eingeschüchtert, mindestens ein Flüchtling sei getötet worden.

UN warnt vor mehr zivilen Opfern in Afghanistan

Dubai/Kabul - Angesichts der Taliban-Offensive in Afghanistan haben die Vereinten Nationen vor einer dramatischen Zunahme ziviler Opfer gewarnt. „Eine bislang beispiellose Zahl von afghanischen Zivilisten wird in diesem Jahr ums Leben kommen und verletzt werden, sofern die Gewaltwelle nicht eingedämmt wird“, sagte die Chefin der UN-Mission für Afghanistan (UNAMA), Deborah Lyons, am Montag in einem Statement.

Sierra Leone schafft Todesstrafe ab

Frankfurt a.M./Freetown - Sierra Leone hat die Todesstrafe abgeschafft. Das teilte der Präsident des westafrikanischen Landes, Julius Maada Bio, am Freitagabend auf Twitter mit. Das Parlament verabschiedete einstimmig eine Gesetzesänderung, mit der die Todesstrafe aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wird. In dem westafrikanischen Land waren seit mehr als zehn Jahren keine Todesurteile mehr vollstreckt worden, zuletzt stieg jedoch die Zahl der zum Tode verurteilten Menschen.

UN: Mehr als eine Million Tote durch Dürren, Stürme und Fluten

Genf - Weit mehr als eine Million Menschen sind laut den UN in den vergangenen Jahrzehnten durch Dürren, Stürme, Überschwemmungen und extreme Temperaturen ums Leben gekommen. Naturkatastrophen dieser Art würden durch den Klimawandel verursacht und verstärkt, warnte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, am Freitag in Genf.

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