Helfer über Tigray: "Die humanitäre Lage ist ein Desaster"

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Hilfsorganisationen haben laut dem Äthiopien-Landesdirektor der Welthungerhilfe, Matthias Spaeth, weiterhin nur beschränkt Zugang in die Konfliktregion Tigray. „Die humanitäre Lage ist ein Desaster“, sagte Spaeth dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zwar lasse die äthiopische Regierung seit der Verkündung einer Waffenruhe Ende Juni wieder Hilfe in die Region. Aber immer noch gebe es „keinen echten Zugang zu vielen der am schwersten betroffenen Gebiete“.

UN: Ungleiche Impfverteilung verhindert Entwicklung armer Länder

Genf - Die ungleiche Verteilung der Corona-Impfstoffe wird die wirtschaftliche Entwicklung armer Länder lange und gravierend erschweren. Das geht aus neuen Daten hervor, die das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Universität Oxford am Donnerstag veröffentlicht haben. Hätten Staaten mit niedrigem Einkommen den gleichen Zugang zu Impfstoffen gehabt wie reiche Länder, wäre deren prognostiziertes Bruttoinlandsprodukt für 2021 demnach um 38 Milliarden US-Dollar höher.

Baden-Württemberg plant Rückgabe von Benin-Bronzen an Nigeria

Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg will Benin-Bronzen an Nigeria zurückgeben. Das Stuttgarter Linden-Museum sei beauftragt worden, Objekte für eine Rückgabe zu identifizieren und in Gespräche mit der nigerianischen Seite einzutreten, teilte das Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. Die Landesregierung setze damit die Verabredung zum Umgang mit geraubten Benin-Bronzen in deutschen Museen um und übernehme Verantwortung für das koloniale Erbe. Erste Rückgaben sollen im Laufe des Jahres 2022 erfolgen.

Mehrere Oppositionspolitiker in Tansania festgenommen

Frankfurt a.M./Daressalam - In Tansania sind mehrere Oppositionspolitiker festgenommen worden. Der Vorsitzende der Oppositionspartei Chadema, Freeman Mbowe, und elf weitere Mitglieder seien wegen der Organisation einer Veranstaltung zu Verfassungsreformen aufgegriffen worden, teilte der frühere Präsidentschaftskandidat der Partei, Tundu Lissu, am Mittwoch auf Twitter mit. Lissu rief zu landesweiten Protesten auf und forderte von der internationalen Gemeinschaft, die tansanische Regierung zu isolieren.

Afrikanische Kirchen spenden 20.000 Euro für deutsche Unwetteropfer

Wuppertal - Die Vereinte Evangelische Mission hat insgesamt 45.000 Euro als Soforthilfe für die Opfer der Unwetterkatastrophe bereitgestellt. Mehr als 20.000 Euro davon kommen aus 14 afrikanischen VEM-Mitgliedskirchen aus Botsuana, der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Ruanda, Südafrika und Tansania, wie die Kirchengemeinschaft am Mittwoch in Wuppertal mitteilte. Mit dem Geld soll die Nothilfe der Evangelischen Kirchen im Rheinland und von Westfalen unterstützt werden, deren Gemeinden von der Hochwasserkatastrophe erheblich betroffen sind.

Nigeria: 100 Frauen und Kinder nach Entführung wieder frei

Frankfurt a.M./Abuja - Mehr als einen Monat nach ihrer Entführung hat die nigerianische Polizei nach eigenen Angaben 100 Frauen und Kinder befreit. Nach Verhandlungen mit den Entführern seien die Frauen, darunter viele Mütter von Babys, ohne die Zahlung von Lösegeld bedingungslos freigelassen worden, sagte der Polizeisprecher des Bundesstaats Zamfara, Mohammed Shehu, laut der Zeitung „The Punch“ vom Mittwoch. Die Frauen und Kinder waren Anfang Juni im Norden Nigerias von einer bewaffneten Bande verschleppt worden.

Human Rights Watch: Myanmars Junta verhängt 65 Todesurteile

Frankfurt a.M./Yangon - Die Organisation Human Rights Watch kritisiert zunehmend drastische Menschenrechtsverletzungen durch Myanmars Justiz. Seit dem Putsch vor fast sechs Monaten hätten Militärgerichte 65 Todesurteile verhängt, erklärte Human Rights Watch am Mittwoch. Laut Berichten staatlicher Medien und lokaler Initiativen befänden sich 26 der Verurteilten in Haft, die übrigen 39 Personen seien in Abwesenheit für schuldig befunden worden.

Mali: Übergangspräsident überlebt Anschlag

Frankfurt a.M./Bamako - Der Militärführer und Übergangspräsident in Mali, Assimi Goïta, hat Medienberichten zufolge einen Attentatsversuch überlebt. Beim Verlassen einer Moschee in der Hauptstadt Bamako sei Goïta am Dienstag Ziel eines Angriffs gewesen, jedoch nicht getötet worden, berichtete der französische Auslandssender RFI. Details oder Hintergründe zu der Tat waren zunächst nicht bekannt. Goïta ist seit der Machtübernahme durch das Militär Ende Mai Staatschef des westafrikanischen Landes.

Grüne begrüßt Thematisierung sexualisierter Gewalt im Syrien-Prozess

Koblenz - In dem weltweit ersten Prozess zu syrischer Staatsfolter rückt vor dem Oberlandesgericht Koblenz auch das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen in den Fokus. Das Verfahren könne so international deutlich machen, dass das Regime von Machthaber Assad Vergewaltigung als Kriegswaffe einsetze, sagte die Prozessbeobachterin und Grünen-Abgeordnete im Europa-Parlament, Katrin Langensiepen, am Montag auf einer virtuellen Pressekonferenz.

UN-Beauftragte wünschen sich mehr Druck auf Junta in Myanmar

Genf - UN-Sonderbeauftragte haben die Staaten zu einem deutlicheren Vorgehen gegen die Militärjunta in Myanmar aufgerufen. Die Menschenrechtslage in dem Land sei in äußerstem Maße besorgniserregend, erklärten die UN-Sonderberichterstatterin für die Situation von Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, Mary Lawlor, und der Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews, am Montag in Genf. Die internationale Antwort auf den Militärputsch müsse massiver werden, mit koordinierten Sanktionen und einem Waffenembargo gegen die Junta.

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