Amnesty warnt vor klimabedingter Hungersnot in Madagaskar

Berlin/Antananarivo - Amnesty International hat vor Hungertoten in Folge der schweren Dürre in Madagaskar gewarnt. Wegen einer seit November 2020 anhaltenden Trockenheit im Süden des Landes stünden mehr als eine Million Menschen vor der ersten klimabedingten Hungersnot, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Organisation. „Diese katastrophale Dürre verletzt ihre Rechte auf Leben, Nahrung und Wasser“, sagte die Amnesty-Klima-Expertin Annelen Micus. Um weiteren Rechtsverletzungen vorzubeugen, fordert Amnesty zur Bekämpfung der globalen Klimakrise auf.

Brasilien verspricht verstärkten Kampf gegen Abholzung

Berlin/São Paulo - Kurz vor dem Start der UN-Klimakonferenz hat die brasilianische Regierung verstärkte Bemühungen um den Waldschutz in Aussicht gestellt. Brasilien werde auf der dem Gipfel ankündigen, die illegale Abholzung des Amazonas-Regenwaldes 2027 oder 2028 zu beenden, erklärte Vizepräsident Hamilton Mourão am Montag (Ortszeit) laut dem Nachrichtenportal „O Globo“. Bislang galt das Ziel für das Jahr 2030.

Klimakonferenz: Afrika-Unterhändler fordert globale Hilfe

Frankfurt a.M., Libreville - Dem afrikanischen Kontinent drohen ohne massive Klima-Maßnahmen Bürgerkriege und Hungersnöte. Das sagte der Chef-Unterhändler für die afrikanischen Länder bei der Klimakonferenz, der Umweltminister Gabuns, Lee White, dem TV-Sender Al-Dschasira am Dienstag. „Afrika und die kleinen Inseln werden den höchsten Preis für den Klimawandel zahlen.“ Es bleibe wenig Zeit für Veränderung, betonte der gebürtige Brite.

Militär übernimmt Macht im Sudan

Frankfurt a.M./Khartum - Ein neuer Militärputsch im Sudan hat international Kritik und Besorgnis ausgelöst. Der UN-Sonderbeauftragte für den Sudan, Volker Perthes, erklärte am Montag, die mutmaßliche Festsetzung des Ministerpräsidenten und anderer Politiker sei inakzeptabel. Das Militär hatte am Montag zum zweiten Mal innerhalb von gut zwei Jahren die Regierung abgesetzt und mehrere Regierungsmitglieder unter Hausarrest gestellt. Nach einem Putsch 2019 war eine Übergangsregierung aus Zivilisten und Militärs eingesetzt worden, die jedoch von Spannungen bestimmt wurde.

Klimagipfel: Entwicklungsorganisationen dringen auf rasche Maßnahmen

Bonn/Köln - Entwicklungsorganisationen fordern mit Blick auf die UN-Klimakonferenz 2021 schnelle und umfassende Klimaschutzmaßnahmen. Die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise gefährdeten etwa die weltweite landwirtschaftliche Produktion und bedrohten die Lebensgrundlage von Millionen von Bäuerinnen und Bauern auf der ganzen Welt, heißt es in einer am Montag veröffentlichte Analyse von Fairtrade Deutschland. Bei der Weltklimakonferenz verhandeln die Staaten ab Sonntag in Glasgow darüber, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens einhalten können.

Sudan: Militär setzt Mitglieder der Übergangsregierung fest

Frankfurt a.M./Khartum - Im Sudan hat es Medienberichten zufolge erneut einen Militärputsch gegeben. Mitglieder der Übergangsregierung, darunter der zivile Ministerpräsident Abdallah Hamdok, seien am frühen Montag unter Hausarrest gesetzt worden, berichtete der Sender BBC unter Berufung auf eine Mitteilung des Informationsministeriums. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. Zuletzt gab es immer wieder Spannungen zwischen den beiden Gruppen.

Experten: Afghanistan auf humanitäre Hilfe angewiesen

Bonn - Für die Zukunft Afghanistans ist nach Einschätzung von Experten verschiedener Hilfsorganisationen die Stellung der Frauen in dem Land entscheidend. Das Land mit seinen 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sei zwei Monate nach dem Abzug westlicher Truppen noch lange auf humanitäre Unterstützung angewiesen, erklärten Vertreter von Hilfsorganisationen am Samstag in Bonn.

Raubkunst: Bund und Länder setzen bei Rückgabe auf Kooperation

Remscheid, Berlin - Bei der Rückgabe der in Kolonialzeiten geraubten Kulturgüter strebt die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland eine „Drei-Wege-Strategie“ an. Diese Strategie setze auf den Überblick zu den Beständen im Internet, Transparenz zum Bestand der Artefakte in den deutschen Museen und die Kooperation mit den Herkunftsländern, sagte María Leonor Pérez Ramírez, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kontaktstelle, am Donnerstag in Remscheid auf einer internationalen Fachtagung zu kultureller Bildung in postkolonialen Zeiten.

Friedenspreisträgerin Dangarembga: Krise in Simbabwe ist allumfassend

Frankfurt a.M. - Die simbabwische Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga hat die politische, wirtschaftliche und soziale Krise in ihrem südafrikanischen Heimatland beklagt. Sie erfasse alle Aspekte des Lebens, sagte die 62-Jährige am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse. Viele Menschen seien so arm, dass sie sich höchstens eine Mahlzeit am Tag leisten könnten. Besonders betroffen seien Mädchen und Frauen. Sie könnten weder arbeiten noch zur Schule gehen. Schuld daran sei die patriarchale Ordnung in dem Land, die auf dem kolonialen Erbe basiere.

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