Letzte Bundeswehrsoldaten haben Afghanistan verlassen

Berlin - Nach 20 Jahren kommt der deutsche Afghanistan-Einsatz zum Abschluss. Der letzte Soldat hat nach Angaben der Bundeswehr am Dienstag das Land am Hindukusch verlassen. Im Laufe des Mittwochs wurden die Streitkräfte am Luftwaffenstützpunkt Wunstorf in Niedersachsen erwartet. Viele afghanische Ortskräfte haben ebenfalls ein Visum beantragt, um nach Deutschland übersiedeln zu können.

Indien-Umfrage: Religionsgemeinschaften respektvoll aber getrennt

Washington - Eine Umfrage über Religion in Indien zeichnet ein komplexes Bild vom Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften. Die meisten Inderinnen und Inder seien auf eine Trennung der Religionen bedacht, heißt es in einer am Dienstag in Washington vorgestellten Studie des Pew Research Center. Zugleich hätten viele der Befragten Respekt gegenüber andersgläubigen Landsleuten betont. Für die Erhebung hat das US-amerikanische Forschungsinstitut knapp 30.000 Menschen befragt.

Südafrika: Ex-Präsident Zuma zu Gefängnisstrafe verurteilt

Frankfurt a.M./Pretoria - Der frühere südafrikanische Präsident Jacob Zuma muss für 15 Monate ins Gefängnis. Das Verfassungsgericht verurteilte den 79-Jährigen in einer vom südafrikanischen Rundfunk übertragenen Sitzung am Dienstag wegen Missachtung der Justiz. Zuma hatte sich mehrmals geweigert, vor einer Untersuchungskommission in einer Korruptionsaffäre auszusagen. In einem anderen Verfahren muss sich der frühere Staatschef auch strafrechtlich wegen Korruption verantworten.

Äthiopische Regierung erklärt Waffenruhe in Krisenregion Tigray

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Acht Monate nach dem Beginn der Kämpfe in der äthiopischen Krisenregion Tigray hat die Regierung überraschend eine einseitige Waffenruhe verkündet. Auf Ersuchen der lokalen Führung und aus humanitären Gründen seien mit sofortiger Wirkung die Kämpfe ausgesetzt worden, teilte das Außenministerium am frühen Dienstagmorgen auf Twitter mit. Die äthiopische Armee liefert sich seit November heftige Kämpfe mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die zuvor in der Region im Norden des Landes an der Macht war.

Christoffel-Blindenmission startet 2021 Medikamentenoffensive

Bensheim - Die Christoffel-Blindenmission (CBM) startet in diesem Jahr eine große Offensive gegen Flussblindheit und Trachom. Die Medikamentenspenden seien im vergangenen Jahr durch Gaben des US-Pharmakonzerns Merck Sharp & Dohme um 72 Millionen Euro erhöht worden, sagte CBM-Sprecherin Esther Dopheide am Montag in Darmstadt. Die CBM verteile die Medikamente gemäß der Gesundheitsprogramme der Empfängerländer.

Nach Anschlag auf Bundeswehr: Regierung hält an Mali-Einsatz fest

Berlin - Nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Mali hält Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an der deutschen Beteiligung an der UN-Stabilisierungsmission Minusma fest. Es müssten aber „realistische politische Ziele“ für den Einsatz formuliert werden, sagte sie am Montag im Deutschlandfunk mit Blick auf die Erfahrungen in Afghanistan.

Menschenrechtler kritisieren zunehmende Repression in Sambia

London - Wenige Wochen vor den Wahlen äußern sich Menschenrechtler besorgt über den zunehmend autoritären Kurs des sambischen Präsidenten Edgar Lungu. Die Repression der vergangenen Jahre habe Sambia an den Rand einer Menschenrechtskrise gedrängt, erklärte Amnesty International bei der Vorstellung eines Berichts in London. Demzufolge wurden seit dem Amtsantritt von Lungu im Jahr 2016 mehrere Oppositionelle sowie Aktivistinnen und Aktivisten inhaftiert und unabhängige Medienhäuser geschlossen.

Internationales Städtebündnis fordert Aufnahme von Flüchtlingen

Potsdam/Palermo - Ein europäisches Städtenetzwerk macht sich für mehr Möglichkeiten zur Aufnahme von Flüchtlingen in der EU stark. „Wir bekennen uns bedingungslos zu den humanitären Werten, den universellen Menschenrechten und dem Recht auf Asyl, auch in schwierigen Zeiten“, heißt es in einer am Freitag in Palermo verabschiedeten und in Potsdam verbreiteten Erklärung. Das Migrationsmanagement in der EU sei ineffizient und unausgeglichen, weil es die Grenzstaaten besonders belaste. Deshalb müssten mehr pragmatische Lösungen zur Aufnahme von Zuwanderern gefunden werden.

Bundesrat billigt Lieferkettengesetz

Berlin - Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat das Lieferkettengesetz gebilligt. Die Länderkammer ließ am Freitag in der letzten Sitzung vor der Sommerpause das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten passieren. Damit müssen große Firmen in Deutschland ab 2023 bei Menschenrechtsverletzungen durch ihre ausländischen Zulieferer mit hohen Bußgeldern rechnen. Wer Ausbeutung von Menschen in Afrika oder Asien ebenso wie umweltschädliche Praktiken billigend in Kauf nimmt, kann außerdem bis zu drei Jahre von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden.

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