Mali nach Militärputsch international isoliert

Frankfurt a.M./Bamako - Die Afrikanische Union (AU) hat Mali nach der erneuten Machtübernahme durch das Militär von der Teilnahme an allen Gremien und Aktivitäten ausgeschlossen. Der Friedens- und Sicherheitsrat der AU verurteilte den Militärputsch der vergangenen Woche in einer Resolution am Dienstagabend und kündigte Sanktionen an, sollte die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit behindert werden.

UN: 91 Prozent der Tigray-Bevölkerung kann nur mit Hilfe überleben

New York / Genf - 91 Prozent der Bevölkerung der äthiopischen Konfliktregion Tigray ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das seien insgesamt 5,2 Millionen Menschen, erklärte das Welternährungsprogramm am Dienstag in Genf. Zugleich sind den UN zufolge mindestens 1,6 Millionen Menschen vor der anhaltenden Gewalt in der nordäthiopischen Region geflohen, darunter mehr als 720.000 Kinder.

Außenamt und UN laden zu Libyen-Konferenz nach Berlin ein

Berlin - Deutschland und die Vereinten Nationen laden die in den Libyen-Konflikt involvierten Länder in wenigen Wochen erneut zu einer internationalen Konferenz nach Berlin ein. Geplant ist der Gipfel, an der auch die libysche Übergangsregierung teilnehmen soll, am 23. Juni im Auswärtigen Amt, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Zur ersten Berliner Libyen-Konferenz hatte im Januar 2020 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeladen und damit den Berliner Dialogprozess zu Libyen gestartet.

Uganda: Polizei stürmt Zufluchtsort für Homosexuelle

Frankfurt a.M., Kampala - Die Polizei in Uganda hat einen Zufluchtsort für Homo- und Transsexuelle gestürmt und 44 Menschen festgenommen. Dies berichteten mehrere Aktivistinnen und Aktivisten und das Portal „Kuchu Times“ am Dienstag. Sie befänden sich seit Montag in einer Polizeiwache in der Hauptstadt Kampala und würden beschuldigt, gegen die Corona-Einschränkungen verstoßen zu haben.

Wahlkampf in Nicaragua: Gewalt nimmt zu

Oaxaca de Juárez, Managua - Wenige Monate vor der Präsidentschaftswahl in Nicaragua nimmt die Gewalt stark zu. Allein zwischen dem 1. April und dem 15. Mai sei es zu 279 gewaltsamen Übergriffen gekommen, die im Zusammenhang mit der Wahl stünden, hieß es in einem Bericht der unabhängigen Beobachtungsstelle Urnas Abiertas („Offene Urnen“), der am Montag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Dazu zählten unter anderen Bedrohungen, körperliche Angriffe und Festnahmen.

Dutzende Tote bei Angriffen auf Dörfer im Ostkongo

Frankfurt a.M./Kinshasa - Bei Angriffen auf zwei Dörfer im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden Medienberichten zufolge rund 50 Menschen getötet. Bewaffnete hätten die Orte Boga und Tchabi in der Provinz Ituri überfallen und dort um sich geschossen, berichtete der Sender Radio Okapi am Montag. Die Massaker sind die schwersten Angriffe seit die Regierung vor rund einem Monat den Ausnahmezustand in der Region erklärt und eine Militärverwaltung eingesetzt hat.

Erneut zahlreiche Schulkinder in Nigeria entführt

Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria sind erneut möglicherweise Hunderte Schulkinder verschleppt worden. Bewaffnete hätten eine Koranschule im Ort Tegina überfallen, mindestens eine Person erschossen und zahlreiche Schüler und Lehrer entführt, teilte eine Sprecherin der Regionalregierung am Sonntagabend mit. Lokalen Medienberichten zufolge fehlt von mindestens 200 Schülern jede Spur. Elf Kinder, die zu klein waren, um den Marsch der Entführer in den Busch fortzusetzen, wurden offiziellen Angaben zufolge freigelassen.

Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft suspendiert Mali

Berlin/Accra - Nach dem erneuten Militärputsch in Mali hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) die Mitgliedschaft des Krisenlandes suspendiert. Bei einem Sondergipfel verurteilten die Staats- und Regierungschefs des Bündnisses am Sonntagabend die Machtübernahme durch das Militär scharf und forderten die sofortige Ernennung eines zivilen Ministerpräsidenten. Sanktionen verhängte die Regionalorganisation jedoch nicht. Das Militär hatte in der vergangenen Woche bereits zum zweiten Mal innerhalb von neun Monaten die Regierung in Mali abgesetzt.

Deutschland erkennt Kolonialverbrechen als Völkermord an

Berlin - Mehr als ein Jahrhundert nach den Gräueltaten im Südwesten Afrikas erkennt Deutschland die Verbrechen an den Herero und Nama als Völkermord an. „Ich bin froh und dankbar, dass es gelungen ist, mit Namibia eine Einigung über einen gemeinsamen Umgang mit dem dunkelsten Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte zu erzielen“, erklärte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Freitagmorgen in Berlin. Zugleich kündigt er deutsche Hilfe für ein Entwicklungsprogramm an.

Koalition einigt sich abschließend auf Lieferkettengesetz

Berlin - Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Einigung der Koalitionsfraktionen auf ein Lieferkettengesetz begrüßt. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen, Jahre der Vorarbeit haben sich gelohnt“, sagte Müller sagte am Donnerstag in Berlin. Das Gesetz werde Millionen von Kindern und Familien in den Entwicklungsländern bessere Lebenschancen und Zukunftsperspektiven geben.

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