Václav-Havel-Preis für belarussische Oppositionelle Kolesnikowa

Brüssel, Straßburg (epd). Die belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa ist mit dem Václav-Havel-Menschenrechtspreis des Europarates ausgezeichnet worden. Die mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Montag in Straßburg der Schwester der inhaftierten Aktivistin überreicht. Namensgeber Václav Havel war ein Literat und Oppositioneller, der später Präsident der Tschechoslowakei und dann der Tschechischen Republik wurde.

Internationaler Strafgerichtshof will wieder in Afghanistan ermitteln

Den Haag - Der Internationale Strafgerichtshof will so schnell wie möglich wieder wegen Verbrechen in Afghanistan ermitteln. Chefankläger Karim Khan erklärte am Montag in Den Haag, er habe einen Eilantrag für die Wiederaufnahme gestellt und wolle sich auf Verbrechen der Taliban und des „Islamischen Staats“ (IS) richten. Die Ermittlungen waren im vergangenen Jahr auf Antrag der damaligen afghanischen Regierung ausgesetzt und an die nationalen Behörden übertragen worden.

Deutscher Kriegswaffen-Export: 4,5 Milliarden Euro in vier Jahren

Berlin - Deutschland hat in dieser Legislaturperiode Kriegswaffen im Wert von 4,5 Milliarden Euro exportiert. Dies geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Demnach sind die meisten Kriegswaffen von Oktober 2017 bis Juli 2021 an Ägypten exportiert worden, im Wert von knapp 1,1 Milliarden Euro. Laut der abrüstungspolitischen Sprecherin der Linken, Sevim Dagdelen, war der zweitwichtigste Empfänger in der Zeitspanne die Türkei.

UN-Generalsekretär ruft zum Kampf gegen den Hunger auf

New York, Genf - UN-Generalsekretärs António Guterres hat zum globalen Kampf gegen den Hunger aufgerufen. Die Länder müssten eine Welt mit gesunden, nahrhaften und erschwinglichen Lebensmitteln für jeden und überall schaffen, sagte Guterres zum Auftakt des UN-Gipfels zur Ernährungssicherheit am Donnerstag in New York. Unter dem Eindruck des weltweit zunehmenden Hungers sagte Guterres, dass Essen Leben bedeute. Zu viele Menschen hätten keinen Zugang zu Lebensmitteln und hungerten.

Kenia verbietet Film über Homosexuelle

Frankfurt a.M./Nairobi - In Kenia darf ein Dokumentarfilm über ein homosexuelles Paar nicht gezeigt werden. Die zuständige staatlichen Filmaufsichtsbehörde teilte am Donnerstag in der Hauptstadt Nairobi mit, der Film „I am Samuel“ (Ich bin Samuel) werde in dem westafrikanischen Land verboten, weil die Produzenten damit gleichgeschlechtliche Beziehungen förderten. Homosexuelle Handlungen sind in Kenia illegal und können mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden.

Prominente wenden sich in "Kölner Erklärung" gegen EU-Asylpolitik

Köln - Mehr als 80 Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Politik kritisieren in einer „Kölner Erklärung für eine Politik der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit“ die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. „Flucht nach Europa darf nicht kriminalisiert werden“, heißt es in der Erklärung, die der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „die tageszeitung“ (taz) am Donnerstag veröffentlichten.

Namibia: Protest vor Parlamentsabstimmung zu Kolonialverbrechen

Frankfurt a.M./Windhuk - In Namibia hält der Protest gegen das geplante Abkommen mit Deutschland über die Kolonialverbrechen in dem südafrikanischen Land an. Vor einer im Parlament angesetzten Abstimmung zu der Vereinbarung versammelten sich auch am Dienstag Hunderte Menschen in Windhuk vor dem Gebäude und forderten eine Ablehnung der Erklärung, wie der Sender NBC am Mittwoch meldete. Die Abstimmung wurde verschoben und sollte nun am Mittwoch wieder auf die Agenda kommen.

Militärbischof Overbeck: Bei Einsätzen Kultur eines Landes beachten

Fulda, Bonn - Der Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck, plädiert nach den Erfahrungen in Afghanistan dafür, bei Auslandseinsätzen mehr auf die Religion und Kultur des jeweiligen Landes zu achten. „In Bündnisstrukturen sollten wir uns abgewöhnen, zu glauben, wir könnten noch postmoderne Kolonialkriege führen und gewinnen“, sagte der Bischof des Ruhrbistums im Rahmen der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in Fulda. Das sei eine Einsicht, die er auch seit längerem versuche, politisch zu vermitteln.

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