Amnesty prangert Gräueltaten in Tigray an

London - Seit Beginn der Kämpfe in der äthiopischen Unruheregion Tigray vor einem halben Jahr sind laut Amnesty International Tausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben worden. Es gebe ausreichend glaubwürdige Beweise von gravierenden Menschenrechtsverletzungen, aber nur eine viel zu schwache Reaktion der internationalen Gemeinschaft, erklärte Amnesty am Dienstag. Sowohl die politischen Führungen in Afrika als auch die Vereinten Nationen müssten endlich etwas unternehmen, um den Konflikt zu befrieden.

"Sea-Watch 4" bringt 455 Flüchtlinge nach Sizilien

Rom - Das private Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ bringt Hunderte Flüchtlinge in Sizilien an Land. Die italienischen Behörden hätten der Besatzung den Hafen von Trapani zugewiesen, erklärte die Organisation Sea-Watch am Montag. An Bord waren 455 Menschen, die bei sechs Einsätzen innerhalb von drei Tagen vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet worden waren. „Unsere Gäste sind sehr erleichtert und unglaublich glücklich, dass sie bald an einem sicheren Ort an Land gehen dürfen!“, hieß es.

Kubanische Behörden gehen gegen Künstler im Hungerstreik vor

Oaxaca de Juárez / Havanna - Eine Woche nach Beginn seines Hungerstreiks ist der kubanische Künstler Luis Manuel Otero Alcántara zwangsweise in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Wie das Nachrichtenportal „cibercuba“ berichtete, drangen Sicherheitskräfte am Sonntag (Ortszeit) in die Wohnung des 33-jährigen Regimekritikers ein und führten ihn ab. Zunächst war unklar, wohin der Künstler gebracht wurde. Erst Stunden später meldete die zuständige Gesundheitsbehörde auf Facebook, Otero Alcántara befinde sich in der Universitätsklinik von Havanna.

Erste Benin-Bronzen sollen 2022 nach Nigeria zurückkehren

Berlin - Die ersten als Raubgut eingestuften Benin-Bronzen aus Afrika sollen im kommenden Jahr von deutschen Museen an Nigeria zurückgegeben werden. Dazu sei jetzt eine Verständigung erzielt worden, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Donnerstagabend in Berlin. Dies sei eine "wichtige Wegmarke für Verständigung und Versöhnung".

"Wir stellen uns der historischen und moralischen Verantwortung, Deutschlands koloniale Vergangenheit ans Licht zu holen und aufzuarbeiten", betonte Grütters: "Der Umgang mit den Benin-Bronzen ist dafür ein Prüfstein."

Kenia und UN einigen sich auf Plan zu Flüchtlingslager-Schließung

Frankfurt a.M./Nairobi - Kenia und die Vereinten Nationen haben sich auf einen Plan zur Schließung der Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma geeinigt. Die kenianische Regierung und das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR teilten in einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstagabend mit, die Lager böten keine dauerhafte Lösung. Sie sollen nun bis zum 30. Juni 2022 aufgelöst werden. Die kenianischen Behörden hatten davor wiederholt mit der Schließung der beiden Lager gedroht.

WHO warnt vor Verschlimmerung der Covid-19-Pandemie in Afrika

Brazzaville/Genf - Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer Verschlimmerung der Corona-Pandemie in Afrika. In nahezu der Hälfte der Länder bestehe die große Gefahr einer rasanten Ausbreitung des Covid-19-Erregers, erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in Brazzaville. Sie bezog sich auf eine WHO-Untersuchung dazu.

KfW-Zusagen für Entwicklungsprojekte auf 12,4 Milliarden gestiegen

Frankfurt a.M. - Mit Zusagen über 12,4 Milliarden Euro für Entwicklungsprojekte weltweit meldet die staatliche KfW Bankengruppe ein Rekordhoch für das vergangene Jahr. 2020 sei geprägt gewesen durch Unterstützung in der Corona-Pandemie, das Zusagevolumen habe sich gegenüber dem Vorjahr um rund 1,8 Milliarden Euro gesteigert, erklärte die Bankengruppe am Donnerstag in Frankfurt am Main. Davon entfielen rund 11 Milliarden Euro (2019: 8,8 Milliarden) auf die KfW Entwicklungsbank und 1,4 Milliarden Euro (2019: 1,8 Milliarden) auf die KfW-Tochter DEG.

Neuer Corona-Höchststand in Indien: 360.000 Infektionen an einem Tag

Frankfurt a.M. - Indien hat am Mittwoch einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen vermeldet. In dem südasiatischen Land wurden 360.960 neue Ansteckungen binnen eines Tages gezählt, wie die Zeitung "Indian Express" berichtete. Zudem gab es 3.293 neue Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf.

Somalias Präsident will Verlängerung der Amtszeit rückgängig machen

Frankfurt a.M./Mogadischu - Nach blutigen Konflikten will der somalische Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed Farmajo die umstrittene Verlängerung seiner Amtszeit rückgängig machen. Am Samstag werde er das Parlament um Zustimmung für die Wahl des nächsten Präsidenten bitten, sagte Farmajo in einer Ansprache am späten Dienstagabend, die die staatliche Nachrichtenagentur Sonna verbreitete. Bisher wurde keine Einigung auf ein Wahlverfahren erzielt. Daraufhin hatte das Parlament Farmajos Amtszeit Mitte April um zwei Jahre verlängert, was am Wochenende heftige Kämpfe auslöste.

Indien meldet weiter mehr als 300.000 Corona-Infektionen pro Tag

Dubai/Neu-Delhi - Indiens Corona-Krise geht unvermindert weiter. Das Land meldete am Dienstag 323.144 Neuansteckungen binnen eines Tages. Das sind zwar weniger als am Vortag, was jedoch Experten zufolge auf eine geringere Zahl von Tests und nicht auf sinkende Infektionszahlen zurückzuführen ist. "Dies sollte nicht als Anzeichen gesehen werden, dass die Zahlen sinken, eher dass zu viele positive Fälle nicht aufgenommen werden", erklärte der Professor für Gesundheitswissenschaften am renommierten Indian Institute of Management im südlichen Bundesstaat Kerala, Rijo John. 

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