Rohingya-Flüchtlinge schildern Gräuel vor argentinischem Gericht

Frankfurt a.M./Cox's Bazar - Für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch gibt es zunehmend Hoffnung, dass die an ihnen verübten Verbrechen international geahndet werden. Vor einem Gericht in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires schilderten erstmals aus Myanmar geflüchtete Frauen per Videolink Morde und Vergewaltigungen durch das Militär, wie die Exilgruppe „Burmese Rohingya Organisation UK“ (Brouk) am Mittwoch mitteilte. Ob Argentinien offiziell ein Verfahren einleitet, wird sich in Kürze entscheiden.

Myanmar: Seit Putsch mehr als 1.000 Menschen von Militärjunta getötet

Frankfurt a.M./Mae Sot - Seit dem Militärputsch vor über sechs Monaten hat Myanmars Militärjunta nach Angaben von Aktivisten mehr als 1.000 Menschen getötet. Der Mitbegründer der Gefangenen-Hilfsorganisation AAPP, Ko Bo Kyi, sagte am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd), die exakte Anzahl der Getöteten betrage derzeit 1.001. Allerdings befürchte man, dass diese noch höher sei. Das Militärregime hatte die Angaben der AAPP wiederholt als übertrieben bezeichnet.

Kirchen: Auf Not in Afghanistan mit Menschlichkeit reagieren

Hannover - Bischöfe der beiden großen Kirchen rufen die Bundesregierung in einem eindringlichen Appell zur schnellen und unbürokratischen Hilfe für die Bevölkerung in Afghanistan auf. „Die verzweifelte Situation, in der sich gegenwärtig viele Afghaninnen und Afghanen befinden, ist zutiefst erschütternd“, heißt in einer von der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Mittwoch verbreiteten Erklärung: „Die Bilder und Berichte vom Flughafen in Kabul zeigen überdeutlich deren existentielle Ängste“.

Evakuierungen per "Luftbrücke" aus Afghanistan

Berlin - Nach einem chaotischen Start kommt die Evakuierungsoperation internationaler Staaten aus Afghanistan allmählich voran. Bis Dienstagnachmittag waren mit zwei Evakuierungsflügen der Bundeswehr insgesamt 132 Menschen ins benachbarte Usbekistan gebracht worden. An Bord waren demnach Deutsche und Staatsbürger anderer Länder sowie Afghanen, die für deutsche Streitkräfte, Polizei oder Hilfsorganisationen gearbeitet haben und nun die Rache der radikal-islamischen Taliban fürchten müssen.

Verband: Ungenutzte Impfdosen an arme Länder geben

Berlin - Entwicklungsorganisationen mahnen eine Weitergabe in Deutschland ungenutzter Impfdosen an Entwicklungs- und Schwellenländer an. Der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen Venro forderte dafür am Dienstag in Berlin pragmatische Wege, um Millionen von Menschen weiteres Leid zu ersparen. Laut jüngsten Medienberichten würden rund 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgegeben, erklärte der Verband. Viele dieser Impfdosen drohten zu verfallen.

Bundeswehr bringt erste Menschen aus Kabul in Sicherheit

Berlin - Die Bundeswehr hat eine erste Gruppe von Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Ein Militärflieger vom Typ A400M mit Schutzbedürftigen sei in Richtung Taschkent im Nachbarland Usbekistan gestartet, teilte das Bundesverteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit. Das Auswärtige Amt bestätigte am Dienstagmorgen, dass nur sieben Personen mitgenommen wurden und begründete die geringe Zahl mit den Bedingungen vor Ort.

Rote-Khmer-Staatschef legt Berufung gegen Völkermord-Urteil ein

Frankfurt a.M./Phnom Penh - In Kambodscha hat am Montag der Berufungsprozess gegen den einstigen Staatschef des Rote-Khmer-Terrorregimes, Khieu Samphan, begonnen. Der 90-Jähirge hatte Widerspruch gegen seine Verurteilung wegen Völkermords vom November 2018 eingelegt. Seine Verteidiger wollen Verfahrensfehler geltend machen. Die Anhörungen sollen vier Tage dauern, wie das Sondertribunal in der Hauptstadt Phnom Penh erklärte. Ein Urteil wird voraussichtlich nächstes Jahr erfolgen. Während der Herrschaft der Roten Khmer (1975-1979) kamen fast zwei Millionen Menschen ums Leben.

Taliban übernehmen die Macht in Afghanistan

Dubai/Kabul - Zwanzig Jahre nach dem Ende ihres Schreckensregimes haben die Taliban erneut die Macht in Afghanistan übernommen. „Der Krieg ist vorbei“, sagte Taliban-Führer Mohammed Naim dem TV-Sender Al Dschasira. Taliban-Kämpfer kontrollierten am Montag alle Polizei-Checkpoints in Kabul. Ein Taliban-Sprecher bezeichnete die Lage in der Hauptstadt auf Twitter als „normal“. Am Sonntag hatten die Aufständischen den Präsidentenpalast in Kabul eingenommen, nachdem Staatschef Aschraf Ghani aus Afghanistan geflohen war.

Helfer in Afghanistan: Werden auch unter Taliban weiterarbeiten

Frankfurt a.M./Kabul - Internationale Hilfsorganisationen können nach Einschätzung des Leiters des Afghanistan-Büros von Caritas International, Stefan Recker, auch bei einer Machtübernahme der Taliban im Land bleiben. „Wir werden auch unter einem Taliban-Regime arbeiten können“, sagte Recker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichwohl müssten Hilfsorganisationen mit Einschränkungen rechnen. Vor allem die bei Caritas angestellten afghanischen Frauen fürchteten, dass sie unter den Taliban nicht mehr weiterarbeiten dürfen.

Caritas international: Helfer werden zur Zielscheibe

Freiburg - Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August hat Caritas international auf die zunehmende Gefährdung von Helferinnen und Helfern weltweit hingewiesen. „Helfer werden zur Zielscheibe“, warnte die katholische Hilfsorganisation am Freitag in Freiburg. Der Respekt gegenüber humanitären Prinzipien schwinde. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien weltweit schon 71 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden. Das Risiko, bei Einsätzen entführt, verletzt oder gar getötet zu werden, sei unvermindert hoch.

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