Nicaragua: Zeitung stellt Erscheinen wegen Papierblockade ein

Mexiko-Stadt, Managua - Die oppositionelle nicaraguanische Tageszeitung „La Prensa“ muss ihr Erscheinen einstellen, weil die Zollbehörde die Papiereinfuhr für das Blatt blockiert. Ab Freitag könne keine Ausgabe mehr produziert werden, teilte „La Prensa“ am Donnerstag (Ortszeit) mit. „Die Diktatur hält zwar unser Papier zurück, die Wahrheit kann sie aber nicht vertuschen“, schrieb die Zeitung mit Blick auf den autoritär regierenden Staatschef Daniel Ortega.

Sudan will Ex-Präsident Baschir nach Den Haag überstellen

Den Haag - Die sudanesische Übergangsregierung will den früheren Präsidenten Omar al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof nach Den Haag überstellen. Der Vizepräsident der Übergangsregierung, Mohamed Hamdan Daglo, erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Suna am Mittwoch in der Hauptstadt Khartum, die Behörden seien bereit, mit dem Gericht zusammenzuarbeiten, um Baschir und weitere wegen Kriegsverbrechen gesuchte Männer zur Rechenschaft zu ziehen. Der Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Baschir wegen des Völkermords in der Krisenregion Darfur ausgestellt.

Russland: Friedlicher Protest um Parlamentswahlen unerwünscht

Berlin - Friedliche öffentliche Proteste sind in Russland laut Amnesty International kaum noch möglich. Seit 2004 gab es 13 Gesetzesänderungen, die das von der russischen Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt haben, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation hervorgeht.

Amnesty: Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe in Tigray

Berlin - Äthiopische Streitkräfte setzen laut Amnesty International in der Konfliktregion Tigray sexuelle Gewalt als Kriegswaffe ein. Frauen und Mädchen seien Opfer von Vergewaltigungen, sexueller Versklavung, Verstümmelung der Genitalien und anderer Formen der Folter geworden, erklärte die Menschenrechtsorganisation zur Vorstellung eines Berichts in Berlin. Demnach waren an den Gräueltaten auch Verbündete der äthiopischen Armee beteiligt.

Kolumbianische FARC-Guerilla rekrutierte mehr als 18.000 Kinder

Mexiko-Stadt, Bogotá - Die kolumbianische Guerillaorganisation FARC hat zwischen 1996 und 2016 mindestens 18.667 Kinder zwangsrekrutiert. Das geht aus einer Mitteilung des Sondergerichts für den Frieden hervor, die am Dienstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde. Der Präsident des Gerichts, Eduardo Cifuentes, sprach vor Journalisten in Bogotá von einer der schwerwiegendsten Verbrechen im kolumbianischen Bürgerkrieg.

Rufe nach Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan werden lauter

Berlin - Nach der Eroberung wichtiger Städte durch die radikal-islamischen Taliban fordern Menschenrechtsgruppen ein Stopp aller Abschiebungen nach Afghanistan. 26 Organisationen, darunter Pro Asyl, „Brot für die Welt“, Caritas und Diakonie, verlangten am Dienstag in einem gemeinsamen Aufruf von der Bundesregierung, geltendes Recht zu achten und Abschiebungen mit dem Ziel Kabul auszusetzen.

Mehr als 50 Tote bei Überfällen auf Dörfer in Mali

Frankfurt a.M./Bamako - Bei Überfällen auf drei Dörfer in Mali sind mindestens 51 Menschen getötet und mehr als zehn Dorfbewohner verletzt worden. Eine bewaffnete Gruppe sei mit Motorrädern in Ouatagouna, Karou und Daoutegeft in der Region Gao eingefallen und habe mit automatischen Waffen um sich geschossen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur AMAP am Montagabend. In der Grenzregion zum Niger sind mehrere Banden und islamistische Gruppen aktiv, darunter der „Islamische Staat in Westafrika“ (ISWAP).

Missio: In 41 Staaten werden angebliche Hexer und Hexen verfolgt

Aachen - Menschen in 41 Staaten der Welt sind nach Angaben des Katholischen Hilfswerks Missio in Gefahr, Opfer von Aberglauben und Gewalt zu werden. „Frauen, aber auch Männer und Kinder werden als angebliche Hexen verfolgt, gefoltert und getötet“, sagte Missio-Präsident Dirk Bingener am Freitag in Aachen anlässlich des Internationalen Tages gegen Hexenwahn am 10. August. Zu den betroffenen Ländern gehörten Papua-Neuguinea, Ghana, Kongo, Indien und Südafrika.

Klimawandel schreitet rasant voran

Genf/Berlin - Der Weltklimarat der Vereinten Nationen schlägt einmal mehr Alarm. Die Erderwärmung mache sich wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge schon heute in allen Regionen der Welt bemerkbar, erklärte der Rat am Montag in Genf in seinem jüngsten Bericht. Der Klimawandel löse teils dramatische Effekte wie Überschwemmungen und Feuersbrünsten aus.
UN-Generalsekretär António Guterres, Politiker und Experten reagierten mit Aufrufen zu einem entschlossenen Kampf gegen den Klimawandel. Die steigenden Temperaturen bedrohten das Leben von Milliarden Menschen, warnte Guterres.

Nigeria: Entführte Schülerin aus Chibok nach sieben Jahren frei

Frankfurt a.M./Abuja - Mehr als sieben Jahre nach ihrer Entführung ist eine der Schülerinnen aus Chibok in Nigeria wieder frei. Ruth habe sich mit zwei Kindern, die in Gefangenschaft geboren wurden, bei Soldaten der Armee gemeldet und sei inzwischen wieder bei ihrer Familie, berichtete die Zeitung „Punch“ am Sonntag. Die Entführung von 276 Mädchen aus Chibok sorgte 2014 international für Entsetzen. Mehr als 100 von ihnen werden noch vermisst.

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