G7-Staaten verurteilen Gewalt gegen Demonstranten in Myanmar

Frankfurt a.M./London - Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben die Gewalt des Militärregimes in Myanmar gegen die demonstrierende Bevölkerung "mit Nachdruck" verurteilt. "Das Militär und die Polizei müssen äußerste Zurückhaltung üben sowie die Menschenrechte und das Völkerrecht achten", heißt es in einer Erklärung vom Dienstag. "Der Einsatz scharfer Munition gegen unbewaffnete Menschen ist inakzeptabel. Wer auf friedliche Proteste mit Gewalt reagiert, muss zur Rechenschaft gezogen werden."

Steinmeier und WHO-Chef Tedros rufen zu globaler Impf-Solidarität auf

Berlin/Genf - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, fordern mehr Gerechtigkeit bei der globalen Covid-19-Impfstoffverteilung. Ob und wie überzeugend die weltweite Zusammenarbeit in dieser Frage gelinge, "ist auch ein Lackmustest der internationalen Solidarität", sagte Steinmeier am Montag in Berlin. Auch wenn Regierungen zuerst der eigenen Bevölkerung verpflichtet seien, dürfe die internationale Dimension der Corona-Pandemie nicht aus dem Blick gelassen werden. 

Größte Proteste seit dem Militärputsch in Myanmar

Brüssel/Rangun - Trotz angedrohter Gewalt sind in Myanmar laut Medienberichten Hunderttausende Menschen zu den größten Protesten seit dem Militärputsch von Anfang Februar auf die Straße gegangen. Massendemonstrationen wurden am Montag aus verschiedenen Teilen des Landes gemeldet. Unter dem Motto "2 Five" und "Volksaufstand 22.2.2021" hatten Aktivisten zudem zu einem Generalstreik aufgerufen, etliche Geschäfte blieben nach Berichten der Nachrichtenportale "Frontier Myanmar" und "Irrawaddy" geschlossen.

Schießereien vor geplanten Massenprotesten in Somalia

Frankfurt a.M./Mogadischu - In Somalia ist wenige Stunden vor geplanten Massenprotesten gegen die Regierung Gewalt ausgebrochen. In der Hauptstadt Mogadischu sei es zu Schusswechseln zwischen der Polizei und dem Sicherheitspersonal von Oppositionspolitikern gekommen, sagte Sicherheitsminister Hasan Hundubey laut einem Bericht des lokalen Senders Radio Shabelle am Freitag. Hundubey erklärte, Bewaffnete hätten in der Nacht Kontrollpunkte der Polizei angegriffen und damit an mehreren Orten in der Stadt Ausschreitungen ausgelöst.

Amnesty: Reiche Länder schaden sich mit Corona-Politik selbst

London/Frankfurt a.M. - Amnesty International hat die sieben führenden Industrienationen davor gewarnt, sich mit ihrer Corona-Politik "selbst ins Bein zu schießen". Sollten sie einen gerechten Zugang zu Impfstoffen gegen Covid-19 weilweit weiter verhindern, sei das nicht nur ein gravierendes moralisches Versagen, sondern schade ihnen letztlich selbst, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Freitag in London. Am Freitag beraten die G7-Staaten auf einer Videokonferenz über die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen.

UN-Ermittler fordern mehr Engagement für Lösung des Syrien-Krieges

Genf - Nach fast zehn Jahren Krieg in Syrien haben UN-Experten deutlich mehr Engagement für eine politische Lösung des Konflikts angemahnt. Der Versuch einer militärischen Lösung habe zu Tod und Zerstörung geführt, erklärte die UN-Untersuchungskommission zu Syrien am Donnerstag in Genf. Ein brutales autoritäres Regime schlage Kritik mit unermesslicher Gewalt nieder. Dafür zahlten die Kinder, Frauen und Männer Syriens den Preis.

Zahl der Asylanträge in Europa um fast ein Drittel zurückgegangen

Brüssel - Die Zahl der Asylanträge in Europa ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel zurückgegangen. 461.300 Anträge und damit 31 Prozent weniger als 2019 wurden gestellt, wie das in Valletta auf Malta ansässige EU-Asylbüro EASO am Donnerstag mitteilte. Hauptgrund für den Rückgang sind EASO zufolge die Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Die Zahlen beziehen sich auf Erstanträge für die 27 EU-Länder plus Norwegen und Schweiz, auch für das Vergleichsjahr 2019 wurde das damalige EU-Mitglied Großbritannien nicht berücksichtigt.

Institut: Nicht genug Impfstoff im Kampf gegen Ebola

Tübingen - Nach neuen Ebola-Fällen im Kongo und in Guinea ist nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm) der Impfstoff knapp. Die lediglich 6.890 Impfdosen, die weltweit für einen Ebola-Ausbruch zur Verfügung stünden, müssten nun auf beide Länder verteilt werden, erklärte das Institut am Mittwoch in Tübingen. Damit sei kaum genügend Impfstoff vorhanden, um alle Kontakte und das Gesundheitspersonal zu impfen.

Erneut Entführung Dutzender Schüler in Nigeria

Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria sind bei einem erneuten Angriff auf eine Schule möglicherweise wieder Hunderte Kinder entführt worden. Die Regierung habe das Militär in den Ort Kara im Westen des Landes geschickt, teilte Regierungssprecher Garbu Shehu am Mittwoch auf Twitter mit. Offiziell war von mehreren Dutzend Entführten die Rede, nigerianischen Medienberichten zufolge wurden aber mehrere Hundert Schüler und Lehrer verschleppt.

Amnesty beklagt Straffreiheit für schwere Verbrechen in Libyen

Berlin - Zehn Jahre nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi in Libyen warten die Opfer von Kriegsverbrechen und schweren Menschenrechtsverletzungen laut Amnesty International weiter auf Gerechtigkeit. "In Libyen wurden ein Jahrzehnt lang Rechenschaftspflicht und Gerechtigkeit für Frieden und Stabilität geopfert. Keines von beidem wurde erreicht", erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch. Stattdessen hätten die Täter Straflosigkeit genossen.

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