Organisationen: Industrieländer spenden zu wenig Corona-Impfstoffe

Berlin - Industrienationen und Pharmakonzerne haben laut Entwicklungsorganisationen bisher nur einen Bruchteil der versprochenen Corona-Impfstoffe an arme Länder gespendet. Von den zugesagten 1,8 Milliarden Impfdosen hätten reiche Länder wie Deutschland, Kanada und die USA bisher 261 Millionen (14 Prozent) Dosen geliefert, erklärte das Bündnis „People's Vaccine Alliance“ am Donnerstag anlässlich der Vorstellung eines Berichts in Berlin.

Adveniat kritisiert Angriffe auf Migrantenherbergen in Mexiko

Essen - Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat beklagt wiederholte Angriffe auf Migrantenherbergen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Personal und Bewohner würden massiv von angeblichen Staatsbediensteten bedroht, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier am Mittwoch in Essen. Zuletzt sei es am 12. Oktober zu einem Überfall auf die von Adveniat unterstützte Unterkunft „Casa Betania Santa Martha“ in Salto de Agua gekommen, hieß es.

Sudan: Gleichzeitige Proteste für und gegen Militär

Frankfurt a.M./Khartum - Der Sudan ist tief gespalten über die Zukunft des Landes: Bei zwei Demonstrationen gingen am Donnerstag Tausende Menschen auf die Straße, um für und gegen die Übergangsregierung zu protestieren, wie der Sender RFI berichtete. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. In den vergangenen Wochen kam es zunehmend zu Spannungen zwischen Gegnern und Anhängern des Militärs.

Wassermangel verschlimmert Versorgungskrise in Syrien und im Irak

Berlin - Wassermangel bedroht laut der Hilfsorganisation Care das Überleben von zwölf Millionen Menschen in Syrien und im Irak. Sie verfügten nicht über ausreichend sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Strom, erklärte Care Deutschland am Mittwoch in Berlin. Es fehle an Wasser für privaten Konsum und landwirtschaftliche Produktion. Betroffen sei auch die größtenteils auf Wasserkraft basierende Stromproduktion.

Europäisches Kirchen-Gremium: Eine Million Flüchtlinge retten

Genf/Brüssel - Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa hat zu mehr humanitärer Hilfe für Flüchtlinge aufgerufen. „Wir können eine Million gefährdeter Menschen retten“, heißt es in einem am Dienstag vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf veröffentlichten Appell mit Blick auf die Asylpraxis und Migrationspolitik in Europa. Die 41 europäische Kirchen sowie kirchliche Organisationen repräsentierende Kommission sprach sich für eine großzügige Aufnahme der schutzbedürftigsten Flüchtlinge und Migranten in den europäischen Ländern aus.

Ecuador verhängt wegen organisierter Kriminalität Ausnahmezustand

Berlin/Quito - Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso hat wegen einer Zunahme organisierter Kriminalität einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt. Das Militär solle zusammen mit der Polizei patrouillieren, um die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen, sagte Lasso am Montagabend (Ortszeit) in einer TV-Ansprache, wie die Tageszeitung „El Universal“ berichtet. „Auf den Straßen gibt es nur einen Feind, den Drogenhandel“, sagte Lasso. Ecuador wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt durch konkurrierende Drogengangs erfasst.

Myanmars Junta verkündet Amnestie für mehr als 5.600 Gefangene

Frankfurt a.M./Naypyidaw - Die Militärjunta in Myanmar hat am Montag eine Amnestie für mehr als 5.600 Häftlinge verkündet. Wie das Nachrichtenportal „Irrawaddy“ unter Berufung auf eine Erklärung des Regimes berichtete, wurden mehr als 1.300 Menschen aus dem Gefängnis entlassen, während die Anklagen gegen mindestens 4.300 weitere wegen deren Teilnahme an Protesten fallen gelassen werden.

Anlass ist ein buddhistisches Festival. Bereits Ende Juni hatten die Machthaber mehr als 2.000 Häftlinge entlassen, darunter Demonstranten sowie Journalisten.

Venezolanische Regierung setzt Dialog mit der Opposition aus

Berlin/Caracas - Nach der Auslieferung eines Mitglieds der Verhandlungskommission von Präsident Nicolás Maduro an die USA hat die venezolanische Regierung den Dialog mit der Opposition vorerst abgebrochen. Die Entscheidung sei aus „tiefstem Protest gegen die brutale Aggression“ gefallen, sagte der Delegationschef der Regierungsseite, Jorge Rodríguez, am Samstag (Ortszeit) laut der Tageszeitung „El Universal“. Zuvor war der Geschäftsmann und Maduro-Vertraute Alex Saab von den Kapverdischen Inseln an die USA ausgeliefert worden.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!