Unicef: 168 Millionen Kinder seit einem Jahr ohne Unterricht

Köln/New York - Unicef warnt vor weiter anhaltenden Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie. Mehr als 888 Millionen Kinder weltweit seien durch vollständige oder teilweise Schulschließungen in ihrer Bildung beeinträchtigt, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Mittwoch in Köln mit. 168 Millionen Mädchen und Jungen hätten aufgrund von Lockdowns seit fast einem Jahr überhaupt keinen Unterricht mehr gehabt, 214 Millionen hätten mehr als drei Viertel ihres Unterrichts verpasst.

Lieferkettengesetz auf den Weg gebracht - Kritik von Menschenrechtlern

Berlin - Für große deutsche Firmen soll es künftig teuer werden, wenn ihre ausländischen Zulieferer Kinder arbeiten lassen oder Armutslöhne zahlen. Nach monatelangem Streit hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin ein Lieferkettengesetz auf den Weg gebracht. Der Entwurf, der noch vom Bundestag beschlossen werden muss, verpflichtet Unternehmen, bei ihren internationalen Partnern auf die Einhaltung von Menschenrechten und auf Umweltschutzkriterien zu achten. Tun sie das nicht, drohen Zwangs- und Bußgelder.

Khashoggi-Mord: ROG zeigt saudi-arabischen Kronprinzen an

Berlin - Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" hat bei der Generalbundesanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman eingereicht. In der Monarchie würden Journalistinnen und Journalisten anhaltend und systematisch verfolgt, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Die Strafanzeige beziehe sich neben dem Fall des 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul ermordeten Jamal Khashoggi auf 33 derzeit und eine bis vor kurzem in Saudi-Arabien inhaftierte Medienschaffende.

Perus Ex-Präsident Fujimori wegen Zwangssterilisierungen angeklagt

Frankfurt a.M./Lima - In Peru ist Ex-Präsident Alberto Fujimori (82) wegen der Zwangssterilisierung Zehntausender Frauen angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Fujimori und drei seiner ehemaligen Gesundheitsminister vor, die Sterilisation zumeist indigener Frauen gegen ihren Willen veranlasst zu haben. Mindestens fünf Frauen seien an den Folgen gestorben und mindestens 1.300 Frauen hätten lebenslange Gesundheitsschäden, heißt es in der von Staatsanwalt Pablo Espinoza Vásquez am Montag (Ortszeit) vor Gericht verlesenen Anklage, wie die Tageszeitung "El Comercio" berichtete.

"Ärzte ohne Grenzen" befürchtet hohe Corona-Dunkelziffern in Afrika 

Berlin - Trotz steigender Corona-Zahlen ist nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" in den meisten Ländern Afrikas noch keine einzige Impfstoff-Dosis angekommen. "Südafrika hat eine sehr schwere erste und zweite Welle an Infektionen erlebt", sagte der Berliner Intensivmediziner Tankred Stöbe, der bis vor kurzem im benachbarten Malawi für die Hilfsorganisation im Einsatz war, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe auch in Simbabwe und Sambia dramatische Auswirkungen. 

Facebook sperrt sämtliche Konten von Myanmars Militärs

Frankfurt a.M./Menlo Park - In Reaktion auf den Militärputsch in Myanmar hat der US-Onlinekonzern Facebook sämtliche Konten der Armee des südostasiatischen Landes mit sofortiger Wirkung gesperrt. Das betreffe alle Organisationen, Körperschaften sowie Medien in Verbindung mit dem Militär auf Facebook und Instagram, teilte das im kalifornischen Menlo Park ansässige Unternehmen in der Nacht zu Donnerstag mit. Dasselbe gelte für Werbung von Firmen unter Kontrolle der Armee. Menschenrechtler begrüßten den Schritt, bezeichneten ihn aber als nicht weitgehend genug.   

Erstmals syrischer Geheimdienstler wegen Folter verurteilt

Koblenz - Erstmals hat ein Gericht einen syrischen Geheimdienst-Mitarbeiter wegen Staatsfolter verurteilt. Das Oberlandesgericht Koblenz verhängte am Mittwoch eine viereinhalbjährige Haftstrafe gegen Eyad A.. Die Richter befanden ihn für schuldig, Beihilfe zu Folter und Freiheitsberaubung geleistet zu haben (Az 1 StE 3/21). Die Bundesanwaltschaft hatte fünfeinhalb Jahre Haft gefordert. Die Verteidiger des Angeklagten hatten auf Freispruch plädiert. Sie hatten argumentiert, der 44-Jährige habe unter Befehlsnotstand gehandelt.

UN-Programm beliefert erstes Land mit Corona-Impfstoffen

Genf/Accra - Das Impfstoff-Programm der Vereinten Nationen (Covax) hat erstmals ein Land mit Vakzinen gegen Covid-19 beliefert. In dem westafrikanischen Ghana seien die ersten Impfdosen gegen die Krankheit eingetroffen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch in der Hauptstadt Accra mit.

Damit sei die größte Impfkampagne in der Geschichte angelaufen, die auf Dutzende weitere Länder ausgeweitet werden soll. Alle Menschen auf der Welt müssten einen Zugang zu den Impfungen gegen den Corona-Erreger erhalten.

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