Weltrisikobericht: Zu viele Menschen ohne Schutz bei Katastrophen

Berlin/Bochum - Viele Menschen weltweit sind den Gefahren extremer Naturereignisse und Krisen wegen fehlender sozialer Absicherungssysteme schutzlos ausgeliefert. Dies geht aus dem Weltrisikobericht 2021 hervor, der am Mittwoch online vorgestellt wurde. Die Untersuchung zeige, dass eine Absicherung zum Beispiel bei Krankheit, bei Arbeitslosigkeit oder gegen Altersarmut ein zentraler Faktor sei, um als Gesellschaft humanitäre Notlagen abzuwenden.

Strafgerichtshof kann zu "Anti-Drogenkrieg" auf Philippinen ermitteln

Den Haag - Der Internationale Strafgerichtshof kann Ermittlungen wegen des „Anti-Drogenkriegs“ auf den Philippinen aufnehmen. Die Richter in Den Haag stimmten einem entsprechenden Antrag der Anklagebehörde zu, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Es gebe genügend Hinweise, dass beim Vorgehen der Behörden gegen Rauschgifthändler und Drogenkonsumenten in den vergangenen Jahren Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen wurden.

UN-Ermittler: Alle Konfliktparteien im Jemen verüben Kriegsverbrechen

Genf - Ermittler der Vereinten Nationen haben alle Parteien im Jemen-Konflikt für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. Bei Luftschlägen Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten seien seit 2015 mehr als 18.000 Zivilisten verletzt oder getötet worden, teilte die UN-Expertengruppe zu Jemen am Dienstag in Genf mit. Die Gruppe präsentierte dem UN-Menschenrechtsrat einen Bericht zum Jemen-Krieg.

Finanzielle Zusagen für Afghanistan und die Region

Genf - UN-Generalsekretär António Guterres hat sich zufrieden mit dem Ergebnis einer Hilfskonferenz für die notleidenden Menschen in Afghanistan geäußert. Das eintägige Treffen habe seine Erwartungen voll erfüllt, sagte Guterres am Montag in Genf. Insgesamt seien für verschiedene Projekte in dem Krisenland Afghanistan und der Region mehr als eine Milliarde US-Dollar (mehr als 850 Millionen Euro) in Aussicht gestellt worden.

Bericht: Weltweit fast 230 Menschenrechtsverteidiger ermordet

Berlin, London - Im vergangenen Jahr sind laut einem Bericht von Global Witness weltweit 227 Menschenrechtsverteidiger ermordet worden. Für Aktivisten, die für Menschenrechte und Umweltschutz eintraten, sei 2020 das gewaltsamste Jahr seit Jahrzehnten gewesen, schreibt die Menschenrechtsorganisation in ihrem am Montag veröffentlichten Bericht. Die gefährlichsten Länder waren demnach Kolumbien, Mexiko und die Philippinen.

Greenpeace: Bund unterschlägt Klimafolgen tierischer Produkte

Hamburg - Greenpeace hat der Bundesregierung vorgeworfen, die Klimafolgen bei der Produktion tierischer Produkte zu unterschlagen. Die Treibhausgas-Emissionen aus der Herstel-lung von Fleisch- und Milchprodukten in Deutschland würden vom Bundeslandwirtschaftsministerium „systematisch kleingerechnet“, erklärte Greenpeace am Montag in Hamburg. Das Ministerium wies die Vorwürfe zurück. Die Klimaberichterstattung unterliege internationalen Regeln, um Vergleichbarkeit und Transparenz herzustellen, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Maas dringt auf weitere humanitäre Hilfe für Afghanistan

Berlin - Vor der Geberkonferenz für Afghanistan dringt Außenminister Heiko Maas (SPD) auf weitere Hilfen der Staaten für die Bevölkerung in dem gebeutelten Land. „Es liegt an uns als internationale Gemeinschaft, jetzt Verantwortung für die Menschen in Afghanistan übernehmen und humanitäre Hilfe dort zu leisten, wo sie so dringend benötigt wird“, erklärte Maas, der am Montag an dem Treffen in Genf teilnimmt. Die Not sei groß, „der Druck zu handeln, noch größer“, sagte Maas. Bereits jetzt sei knapp die Hälfte der Afghanen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

UN-Sondergesandte warnt vor Wirtschaftskollaps in Afghanistan

Frankfurt a.M., New York - Die UN-Sondergesandte für Afghanistan, Deborah Lyons, hat vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch Afghanistans gewarnt. Neben der humanitären drohe dem Land eine gravierende finanzielle Krise, sagte sie am Donnerstag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Denn Milliarden an Kapital und Finanzhilfen von Gebern seien durch die internationale Gemeinschaft eingefroren worden.

Aktivistinnen: "Taliban haben gelernt zu lügen"

Berlin - Afghanische Frauenrechtlerinnen haben die internationale Gemeinschaft davor gewarnt, der moderateren Selbstdarstellung der Taliban in Afghanistan Glauben zu schenken. Die tatsächliche Haltung des Regimes unterscheide sich in keiner Weise vom Wertesystem von vor 20 Jahren, sagten drei aus verschiedenen afghanischen Städten zugeschaltete Aktivistinnen in einer virtuellen Konferenz der Berliner Organisation Yaar am Donnerstag.

Außer Kontrolle: Der Konflikt in Tigray weitet sich aus

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Als der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed im November 2020 Truppen nach Tigray schickte, ging er offenbar von einem kurzen Einsatz aus. Nach wenigen Wochen erklärte er den Sieg über die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), seine regionalen Gegenspieler, die dort regierten. Auch nach ihrer Vertreibung mit militärischen Mitteln ist der Konflikt nach fast einem Jahr noch immer nicht gelöst. Im Gegenteil: Was regional begann, wird zu einer Gefahr für das ganze Land.

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