In Indien kommt die Bekämpfung sexueller Gewalt nur zögernd voran

Mumbai (epd) - Das Schweigen zu brechen, ist schwer. Die Beschäftigten im Bhabha-Krankenhaus in der indischen Metropole Mumbai sind darin geschult, Anzeichen häuslicher Gewalt zu erkennen. Ärzte und Ärztinnen überweisen Frauen dann ins Krisenzentrum Dilaasa, das sich ebenfalls in der Klinik befindet. Die Mitarbeiterinnen dort versorgen Überlebende der Gewalt, suchen behutsam das Gespräch. Wo es Probleme gebe, erkenne man schnell, sagt Ashiwini Kamble vom städtischen Gesundheitsbasisdienst. Doch es brauche Zeit, bis die Frauen Vertrauen fassten und von sich auch etwas sagten.

Äthiopien: UN-Hochkommissarin fordert Schutz für Menschen in Tigray

Genf/Addis Abeba - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat angesichts der drohenden Eskalation des Tigray-Konflikts in Äthiopien alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. Die Regierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) müssten klare Anweisungen an ihre Truppen geben, die Zivilbevölkerung zu verschonen und zu schützen, forderte Bachelet am Dienstag in Genf.  Eigenen Angaben zufolge bewegt sich die Regierungsarmee auf die Regionalhauptstadt Mekelle im Norden Äthiopiens zu. 

Kongolesische Rebellenführer wegen Kriegsverbrechen verurteilt

Frankfurt a.M./Kinshasa - Im Kongo sind drei hochrangige Rebellenführer unter anderem wegen Mordes, Vergewaltigung und des Einsatzes von Kindersoldaten zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der Anführer der NDC-Miliz, Ntabo Ntaberi, und sein Stellvertreter müssen wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit lebenslang in Haft, wie der französische Auslandssender RFI am Dienstag berichtete. Ein dritter Angeklagter erhielt eine Strafe von 15 Jahren Gefängnis.

Corona-Krise: Koordinierter Kampf gegen Gewalt an Frauen gefordert

Köln - Im weltweiten Kampf gegen Corona bleibt laut der Hilfsorganisation Medica Mondiale noch immer die besondere Gefährdung von Frauen in Lockdown-Maßnahmen außer Acht. Häusliche Isolierung oder der erschwerte Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten hätten überall das Risiko der Gewalt gegen Frauen erhöht, betonte die Frauenrechtsorganisation am Montag in Köln. Doch trotz Warnungen schon im Frühjahr und ersten Belegen für deutlich mehr Gewalt gegen Frauen habe die Politik dies nicht ausreichend berücksichtigt, erklärte Medica-Mondiale-Gründerin Monika Hauser.

Afghanische Ministerin warnt vor überstürztem Truppenabzug 

Schwerte/Aachen - Die afghanische Staatsministerin für Menschenrechte, Sima Samar, hat vor einem überstürzten Abzug der ausländischen Truppen aus ihrem Land gewarnt. Der Rückzug der US- und anderer Nato-Truppen sollte wohlbedacht erfolgen, sagte Samar am Wochenende bei einer Video-Tagung der Evangelischen Akademie Villigst im nordrhein-westfälischen Schwerte. Der Leiter der Delegation der Europäischen Union in Afghanistan, der Diplomat Andreas von Brandt, erklärte, dass die Sorge um Sicherheit zurzeit alles dominiere.

Mehrere Tote bei Protesten in Uganda

Frankfurt a.M./Kampala - Bei Protesten gegen die Festnahme von zwei Oppositionspolitikern in Uganda sind mehrere Menschen getötet worden. Bei gewaltsamen Zusammenstößen in der Hauptstadt Kampala seien sieben Personen getötet und 45 verletzt worden, berichtete die ugandische Zeitung "Daily Monitor" unter Berufung auf Polizeiangaben am Donnerstag. Die Proteste waren nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Bobi Wine und mehrerer seiner Anhänger am Mittwoch ausgebrochen.

Schneller Abzug von US-Truppen aus Afghanistan stößt auf Skepsis 

Bonn/Frankfurt a.M. - In Afghanistan wächst die Angst vor einer Rückkehr der Taliban an die Macht. Der von US-Präsident Donald Trump bis Januar angekündigte Teilabzug von US-Truppen schwäche die Position der Regierung in Kabul gegenüber radikal-islamischen Aufständischen, sagte Thomas Ruttig (63), Co-Direktor des Afghanistan Analysts Network, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Denn mit nur noch 2.500 Soldaten wird es erheblich schwieriger, den afghanischen Streitkräften beizuspringen, wenn sie unter Druck der Taliban kommen."

Neuer Übergangspräsident Sagasti in Peru vereidigt

Lima - In Peru hat Übergangspräsident Francisco Sagasti sein Amt angetreten. Der 76-jährige Wirtschaftsingenieur wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) als Staatschef vereidigt. Das Parlament hatte Sagasti nach dem Rücktritt von Interimspräsident Merino mit großer Mehrheit zum Nachfolger bestimmt. Er ist bereits der vierte Präsident in der aktuellen Legislaturperiode, sein Mandat endet im Juli 2021. Im kommenden April stehen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an.

UN: Tausende Menschen flüchten jeden Tag vor Gewalt aus Äthiopien

Genf - Die Vereinten Nationen haben vor einer eskalierenden Flüchtlingskrise in Äthiopien und dem Sudan gewarnt. Die Gewalt in der äthiopischen Tigray-Region zwinge jeden Tag im Durchschnitt 4.000 Menschen zur Flucht in den benachbarten Sudan, betonte ein Sprecher des Hilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf. Insgesamt seien seit Dienstag vergangener Woche schon mehr als 27.000 Menschen aus Äthiopien in den Sudan geflüchtet. 

Rotes Kreuz: Hunderttausende Tote bei klimabedingten Katastrophen

Genf - Mehr als 410.000 Menschen sind laut dem Roten Kreuz im vergangenen Jahrzehnt bei klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben gekommen. Überschwemmungen, Erdrutsche, Stürme und Hitzewellen hätten insgesamt rund 1,7 Milliarden Menschen in Mitleidenschaft gezogen, erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften am Dienstag in Genf.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!