Religionsdialog und konflikt
Mit Nigerias neuem muslimischen Präsidenten, Muhammadu Buhari, verbinden auch viele Christen große Hoffnungen. Die interreligiösen Beziehungen werden nach Meinung von Fachleuten allerdings von anderen Faktoren bestimmt.
In Indien leben seit langem viele Kulturen und Religionen. Einflussreiche Hindu-Bewegungen wollen nun Muslime und Christen verstärkt in den Schoß der nationalen Religion, des Hinduismus, zurückholen – und haben auch mit dem Einfluss westlicher Sitten ihre Probleme.
Pünktlich zum Ramadan lädt die Evangelische Allianz zum Gebet für die islamische Welt ein. Christen sollen für den „Durchbruch des Evangeliums unter muslimischen Menschen und Völkern“ beten. Manchen Kirchenvertretern geht das zu weit.
Vor sechs Jahren war der Nahöstliche Kirchenrat totgesagt. Wegen anhaltender Misswirtschaft hatten sich alle westlichen Geldgeber zurückgezogen. Nun gilt der Kirchenrat bei westlichen Hilfswerken wieder als förderungswürdig.
Angesichts des anhaltenden islamistischen Terrors in Nigeria wollen Christen und Muslime verstärkt der Gewalt entgegentreten. In Abuja soll in diesem Jahr ein interreligiöses Zentrum eröffnet werden.
In der Schweizer Hauptstadt ist Mitte Dezember ein "Haus der Religionen eröffnet" worden. Es vereint acht Glaubensrichtungen unter einem Dach und soll als Begegnungszentrum für den interkulturellen Dialog dienen.
Wenn deutsche Außenminister nach Indonesien reisen, sind seit einigen Jahren immer auch Religionsvertreter dabei. Aus gutem Grund, wie sich jetzt wieder gezeigt hat.
Im Südosten der Türkei gerieten vor der Jahrhundertwende syro-aramäische Christen wie Jesiden zwischen die Fronten. Viele flohen nach Europa, einige kehren nun zurück und beleben ihre Kultur neu.
Der Westen kann die Christen im Nahen Osten nur bedingt schützen. Entscheidend wird sein, wie sich die muslimische Mehrheit zu den religiösen Minderheiten stellt.
Nachdem die Muslimbrüder ein Jahr an der Macht waren, sind immer mehr Ägypter davon überzeugt, dass die Anhänger beider Religionen gut miteinander auskommen müssen, wenn das Land eine Zukunft haben soll.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
